Während der LASK offenbar an MLS-Stürmer Samuel Adeniran aus St. Louis dran sein soll, nahm sich Trainer Thomas Darazs Zeit, um Fragen der „Krone“ zu beantworten. Der Chefcoach spricht dabei über Boateng, Leitlinien, Ziele und von welchen Trainertypen er sich inspireren lässt.
„Krone“: Wie lautet das Fazit nach den ersten beiden Wochen?
Thomas Darazs: Ich bin mit der bisherigen Vorbereitung nicht unzufrieden. Die Ergebnisse waren ok. Ich denke aber, dass die Tests bislang noch wenig mit unserem Gesicht zu Saisonauftakt zu tun haben werden.
Welche Schwerpunkte wollen sie noch umsetzen?
Dass wir uns als Gruppe festigen und uns gegenseitig vertrauen. Am Spielfeld wollen wir unberechenbarer werden, aber auch, dass Muster wie etwa das Verhalten nach Ballverlust erkennbar werden.
Wie sehr freuen Sie sich, wenn mit Jerome Boateng ein Ex-Weltklassekicker ins Training einsteigen kann?
Ich freue mich für jeden Spieler, der nach einer Verletzung ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Wenn wir gemeinsam gut arbeiten, Jerome 100% fit ist und Vertrauen und Wertschätzung bei uns erfährt, kann man das Wort ’ehemalig’ weglassen und nach wie vor von einem Weltklassespieler sprechen.
Beim Test gegen Cluj durften einige Talente spielen. Ein Indiz, dass Sie mehr junge Spieler fördern wollen?
Ich gebe jedem Spieler Chancen, unabhängig vom Alter. Die Leistung und das Verhalten innerhalb des Teams, die Lust, Neues zu lernen und das Beste zu geben, wozu man imstande ist, sind die Parameter, nicht das Alter.
Der LASK ist die erste Station für Sie als Cheftrainer in einer ersten Liga – verspüren Sie Druck oder sehen Sie es eher als einmalige Karriere-Chance?
Ich sehe es als Herausforderung, für die ich mich absolut bereit fühle, sonst würde ich es ja nicht machen. Ich habe mich darauf lange Jahre konsequent und vielseitig vorbereitet und gespürt, dass das früher oder später passieren wird. Ich sehe mich als lebenslanger Student des Spiels, und deswegen möchte ich durch diese Aufgabe wachsen.
Für welche Philosophie wollen Sie stehen?
Attraktiver Fußball liegt mir am Herzen, auch wenn der Begriff unterschiedlich interpretiert werden kann. Wir wollen viele Siege erringen, indem wir besser spielen als die Konkurrenz. Mir ist ordentliches, sportsmännisches Auftreten wichtig. ’Ugly winning’ ist mir fremd.
Gibt es Trainerpersönlichkeiten, an denen Sie sich orientieren bzw. von wem haben Sie bisher das meiste gelernt?
Ich habe in den letzten Wochen viele interessante Persönlichkeiten kontaktiert, die sehr nah mit Top-Trainern international zusammengearbeitet haben. Das hat mir viele interessante, zum Teil neue Perspektiven gegeben. Ich versuche, mir von Menschenfängern wie Hitzfeld oder Heynckes genauso viel abzuschauen, wie von den großen Denkern wie Guardiola oder De Zerbi. Und ich versuche, auch jene zu verstehen, die gar nicht auf den eigenen Erfolg aus sind, sondern einzig auf die Fehler des Gegners warten.
Sie wirken bodenständig und menschlich. Gibt’s auch den Peitschenknaller?
Ein Peitschenknaller bin ich sicher nicht. Aber es gibt Leitlinien, innerhalb deren sich alle bewegen müssen. Wenn sich jemand nicht daran hält, dann ist in unserem Zug kein Platz für denjenigen.
Was ist für Sie ein absolutes No-Go?
Wenn wer andere schlecht macht, um selber besser dazustehen. Genauso wenig mag ich es, wenn jemand in der Gruppe durch seine Körpersprache und seine Ausdrucksweise seine eigenen Befindlichkeiten in den Vordergrund stellt, anstatt sich voll in den Dienst des Teams zu stellen.
In der Vorsaison wurde man Dritter – welches Ziel setzt man sich heuer?
Unsere Ziele werden wir uns noch gemeinsam erarbeiten. Sie sind von vielen Faktoren abhängig. Wir möchten uns aber zu einem Team entwickeln, mit dem die LASK-Anhänger Woche für Woche eine Freude haben.
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