Gefahr für Fußgänger

Praterstraße: „Bald wird es hier Tote geben“

Wien
05.07.2024 11:00

Fehlende Zebrastreifen und Ampeln für Radfahrer: Der Mega-Radhighway auf der Praterstraße ist der neue Mega-Gefahren-Hotspot. Fußgänger müssen um ihr Leben bangen. Jetzt hat auch die Stadt das Risiko erkannt und greift ein. Wir haben die Details. 

Der Umbau der Praterstraße ist weit fortgeschritten. Radfahrer dürfen sich über eine Autobahn freuen. Alle anderen Verkehrsteilnehmer schauen durch die Finger. Während Autofahrer auf eine Fahrspur verzichten müssen, bangen Fußgänger um ihr Leben, wie ein „Krone“-Lokalaugenschein zeigt. In der Früh zischen dort die Radfahrer in einem Höllentempo vorbei. 

„Manche Radfahrer fühlen sich berechtigt, den neuen Radweg tatsächlich als ihren Highway zu nutzen ohne auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer, nämlich die Fußgänger, Rücksicht zu nehmen. Bald wird es hier Tote geben“, sagt Anrainer Jose E. 

An einigen dafür vorgesehenen Stellen ist es für Fußgänger kaum möglich zu queren. Insbesondere für Gehbehinderte, Ältere, Familien mit Kindern bzw. Kinderwagen ist die Querung eine Herausforderung.

Einen Zebrastreifen gibt es nur auf der Fahrbahn,  nicht aber am Radweg. (Bild: privat)
Einen Zebrastreifen gibt es nur auf der Fahrbahn,  nicht aber am Radweg.

Keine Zebrastreifen und Ampeln
Großes Manko: Zebrastreifen gibt es nur auf den Fahrbahnstreifen für Autos, nicht aber auf dem Radweg. Ebenso wurden die Ampeln so aufgestellt, dass sie für den Autoverkehr, nicht aber für den Fahradweg gelten. „Das führt zu gefährlichen Situationen. Um diese zu vermeiden, benützen einige ältere Anrainer trotz Gehbehinderung die U-Bahn-Unterführung um auf die andere Straßenseite zu gelangen“, berichtet E.

Bisher gab es entlang der Praterstraße auf beiden Seiten nur schmale Ein-Richtungs-Radwege. Mit der Umgestaltung entstand nun auf der stadtauswärts führenden Seite auf einer Länge von rund 900 Metern – vom Donaukanal bis zum Praterstern – der bis zu 4,5 Meter breite, baulich getrennte Zwei-Richtungs-Radweg.

Nicht gerade die beste Lösung, denn die U-Bahn-Aufgänge – Nestroyplatz und Rotentsterngasse, beide an der Praterstraße Richtung stadtauswärts – stellen selbst eine Gefahrenzone dar.

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Kommt man als Fußgänger von der U-Bahn herauf und möchte über die Straße, steht man sofort auf dem Fahrradstreifen. 

Anrainer Jose E. 

„Kommt man als Fußgänger von der U-Bahn herauf und möchte über die Straße, steht man sofort auf dem Fahrradstreifen“, so der Anwohner. Eine bauliche Trennung durch ein Geländer wäre wünschenswert. 

Sterben der Geschäftsstraße befürchtet
Hinzu kommt, dass eine lebendige Geschäftsstraße, wie die Praterstraße von der Mobilität der Fußgänger lebt. Wenn die Situation für Fußgänger aber immer gefährlicher und unübersichtlicher wird, werden das auch die Geschäfte in Form eines Umsatzrückganges zu spüren bekommen. Von den Radfahrern, die vorbeifahren, können sie nämlich nicht leben. 

Zwei Zebrastreifen sollen für mehr Sicherheit sorgen
Die drohende Gefahr ist bis zur Stadt durchgedrungen. Die zuständige MA 46 sagt dazu: „Im Rahmen des Gesamtprojekts Praterstraße wurden wie üblich alle relevanten Planungsakteure einbezogen, um die geplanten Maßnahmen abzustimmen. In den nächsten zwei Wochen wird an der Kreuzung Praterstraße / Aspernbrückengasse, vor der Praterstraße ONr. 42 (Lift U1-Station) und an der Kreuzung Praterstraße / Rotensterngasse – stadteinwärtige Seite jeweils ein Zebrastreifen über den Radweg markiert, damit die Verkehrssituation weiter verbessert wird.“

 

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