Morgen fällt Beschluss

ÖVP hat Nachfolge ihres Landesrats bereits geklärt

Landeshauptmann Thomas Stelzer (re.) lässt seinen Parteifreund Wolfgang Hattmannsdorfer Richtung Wien ziehen. 

(Bild: Loy Robert/Robert Loy)

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Um 9 Uhr bestätige ÖVP-Oberösterreich-Chef LH Thomas Stelzer heute Vormittag, dass Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer nach Wien geht und dort Generalsekretär der Wirtschaftskammer wird. Wer in Oberösterreich neu in die Landesregierung einzieht, ist eine ausgemachte Sache. Fix ist: Staatssekretärin Claudia Plakolm wird es nicht.  

Schon vor Wochen sei Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer an die Kollegen in Oberösterreich herangetreten: Er möchte, dass Wolfgang Hattmannsdorfer neuer Generalsekretärs wird und das Amt von Karl-Heinz Kopf übernimmt. Der Soziallandesrat habe lange darüber nachgedacht, das Angebot anzunehmen – und sagte schlussendlich auch zu. 

„Wir sind ein zusammengespieltes, eingespieltes Gespann“
Für die Landespartei und LH Thomas Stelzer (ÖVP) sei dieser Wechsel keine einfache Sache, sagte er Donnerstagvormittag zur „Krone“: „Sie können sich vorstellen, dass die Entscheidungsfindung für uns beide keine einfache Geschichte ist. Wir sind ein zusammen gespieltes, eingespieltes Gespann.“

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer holt Hattmannsdorfer nach Wien.

(Bild: Martin Jöchl)

In der oberösterreichischen ÖVP hat man jetzt lange darüber nachgedacht, wer die Agenden im Sozialressort übernehmen könnte. Und man wurde auch fündig. „Der Name der Person steht bereits fest. Stelzer wird beim Landesparteivorstand am Freitag einen Vorschlag machen“, erfuhr die „Krone“. Als fix gilt schon jetzt, dass dieser angenommen wird. 

Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart winkt ab
Medial ins Spiel gebracht wurde der Linzer Vizebürgermeister Martin Hajart. Er hat Landhauserfahrung, war zuletzt Büroleiter von Gesundheitslandesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP). Im Gespräch mit der „Krone“ winkt er aber ab: „Ich liebe meine Landeshauptstadt, wir haben hier noch sehr viel zu tun.“

Bleibt in Wien: Staatssekretärin Claudia Plakom.

(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)

Plakolm wird nicht Hattmannsdorfers Nachfolgerin
Im Gespräch sind zwei Spitzenfunktionäre aus Oberösterreich, deren derzeitiger Dienstort Wien ist: Staatssekretärin Claudia Plakolm traut man in der Partei ein Ministeramt zu, die Mühlviertlerin ist aber derart heimatverbunden, dass sie der Job in der oö. Landesregierung reizen könnte. Auf Nachfrage der „Krone“ wird das von ihrem Umfeld ausgeschlossen. Heißt: Plakolm, die den Wahlkreis Mühlviertel anführt, will sich „mit voller Kraft“ auf den Wahlkampf konzentrieren und gibt Wien statt Linz den Vorzug.  

Der Innviertler August Wöginger (re.) ist ein enger Vertrauter von Bundeskanzler Karl Nehammer. Ob er zurück nach Oberösterreich geht? 

(Bild: ÖVP-Klub)

„Wöginger täte uns gut, er ist ein politisches Schlachtross“
Genannt wurde zuletzt auch ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Der Innviertler ist Sozialsprecher seiner Parlamentsfraktion, kennt die Materie von der Pieke auf. Und das sei auch wichtig, sagt ein Mitglied des Landesparteivorstands: „Hattmannsdorfers Ressort muss jemand übernehmen, der in der gleichen Intensität, im gleichen Tempo und mit der gleichen Kompetenz weitermacht. Das ist sehr fordernd.“ Dem Innviertler Wöginger wird das zugetraut. Und weiter: „Wöginger täte uns gut, er ist ein politisches Schlachtross“, sagt ein ÖVP-Mandatar. 

LH Stelzer lobt Arbeit von Landesrat Hattmannsdorfer
Stelzer streute Hattmannsdorfer am Donnerstag jedenfalls Rosen: „Es sind viele Reformen angegangen worden zum Nutzen derer, die sie brauchen. Wenn ich nur an die Fachkräftestrategie im Pflegebereich denke oder wenn ich auch daran denke, dass wir jetzt in den großen Sozialhilfeverbänden Schritte gesetzt haben, um die Kompetenzen zu bündeln, um es auch besser und leichter managebar zu machen.“