WM-Verfolger Lando Norris hat nach der folgenschweren Kollision von Spielberg mit Formel-1-Weltmeister Max Verstappen zum Auftakt seines Heim-Grand-Prix gleich zwei Bestzeiten geliefert. Der 24-jährige Brite war in beiden einstündigen Einheiten am Freitag auf dem Kurs in Silverstone im McLaren der schnellste Pilot. Er verwies seinen Teamkollegen Oscar Piastri um 0,331 Sekunden auf den zweiten Platz. Der Australier war zuvor hinter Lance Stroll (CAN/Aston) Dritter geworden.
Sergio Perez war im zweiten Training Dritter, Max Verstappen im ersten Vierter. In der zweiten Session wurde der WM-Leader Siebenter. „Wir sind generell gut dabei, der Longrun war sehr stark. Da haben wir uns etwas mehr von Mercedes absetzen können“, sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko im ORF schon nach dem ersten Training zufrieden. Piastri hatte das Auftakt-Training zuvor wegen eines Hydraulik-Problems vorzeitig beenden müssen.
Hier das Ergebnis im Detail:
Verstappen war im ersten Freien Training zum Großen Preis von Großbritannien mit der harten und damit langsamsten Reifenmischung unterwegs. Der dreimalige Weltmeister aus den Niederlanden fuhr in seinem Red Bull 0,309 Sekunden langsamer als Norris, mit dem er zuletzt im Rennen in der Steiermark noch aneinandergeraten war.
Hier der Stand in der Fahrer-Weltmeisterschaft:
Unfall in Spielberg schon vergessen
Ein paar Tage nach dem folgenreichen Crash von Spielberg versöhnten sich die beiden guten Freunde aber wieder. „Das Einzige, was nach diesem Wochenende zählte, war meine Freundschaft mit Lando“, sagte Verstappen im Fahrerlager. Norris hatte das Rennen am Sonntag nach einer leichten Berührung mit dem Triple-Champion vorzeitig beenden müssen. Verstappen wurde von der Rennleitung mit einer Zeitstrafe belegt, rettete sich aber noch als Fünfter ins Ziel und baute den Vorsprung im WM-Ranking auf 81 Punkte aus. Norris hatte danach unter anderem eine Entschuldigung gefordert, in Silverstone ruderte er aber zurück.
„Lando ist ein Klasse-Typ“, betonte Verstappen. Er kämpfe um seinen zweiten Grand-Prix-Sieg, er selbst um seinen 62., meinte der Niederländer: „Da ist es klar, dass die Emotionen unterschiedlich sind.“ Deswegen habe er die Gemüter auch erst einmal abkühlen lassen. Zuvor hatte Norris gesagt, dass sie sich sowohl am Montag als auch am Mittwoch schon unterhalten hätten. Details nannte er nicht. Es gehe nun weiter nach dem Motto „business as usual“, ergänzte Norris. Zur Kritik an seiner Fahrweise nach dem Vorfall beim Großen Preis von Österreich äußerte sich Verstappen auch. „Darauf gebe ich einen Scheiß. Ich gehe nach Hause und lebe mein Leben“, sagte er.
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