Seinen persönlichen „Independence Day“ erlebt der Wiener Unternehmer Tom Urbanek am 4. Juli. Nach der Kreditkarte, dem Wohnungsschlüssel, einigen weiteren Funktionen ist künftig auch der Autoschlüssel „immer bei der Hand“ oder besser gesagt IN der Hand. Der mittlerweile fünfte Chip wurde ihm am Donnerstag vor laufender Kamera eingepflanzt.
Der Sicherheitstechnik-Unternehmer verlagert immer mehr Funktionen in seinen Körper. Mit seinen bisherigen Chips kann er bezahlen, ohne Schlüssel ins Fitnessstudio und in sein eigenes Zuhause, aber auch die Alarmanlage sperrt Urbanek mit der Hand. Der mittlerweile fünfte Chip kam am Donnerstag hinzu und ermöglicht dem passionierten Freizeitsportler den Zugang zu seinem Auto, sobald die Schwellung abgeheilt ist.
Während sich viele Menschen vor den Gedanken gruseln, sind Eingriffe wie diese für den Unternehmer längst keine Besonderheit mehr, wie er erzählt. „Es gehört fast schon zur Normalität. Sich Chips implantieren zu lassen, hat auch ein gewisses Suchtpotential“, lacht der Wiener im Gespräch mit krone.tv. Natürlich gäbe es die eine oder andere Idee, die man noch umsetzen könnte. Zu viel wolle er nicht verraten, aber: „Man könnte sich zum Beispiel mittels Chips Passwörter für den Laptop-Zugang oder Links speichern, die sich dann per Kontakt am Smartphone öffnen.“
Der neue Chip unterscheidet sich von den anderen, er ist sozusagen eine technische Weiterentwicklung: „Diesen Chip kann man mit sogenannten Mini-Apps mit einer App am Handy programmieren. Eine Mini-App ist eben die Funktion von Tesla, die die Tesla-Key-Card auf einen Chip überträgt“, erklärt Urbanek.
Sorgen, gehackt zu werden, macht sich der Wiener aber keine. Denn die Chips sind rein passiv, haben also keine Energiequelle, die man aufladen müsste. „Das heißt, man kann mich damit nicht finden. Es braucht immer das gegenüber, sei es die Türe, die Alarmanlage oder den Terminal an der Kasse. Dieser hat die Energiequelle, die den Chip auslest.“
Halb Mensch, halb Maschine? Halb Mensch, halb Maschine ist zwar auch im Falle Urbaneks noch etwas weit hergeholt, dennoch lassen verschiedene Entwicklungen, etwa Elon Musks Neuralink, darauf schließen, dass es mit der Menschheit in diese Richtung gehen könnte. „Ich glaube, dass wir uns früher oder später vom Handy verabschieden werden. Sie sind ja ohnehin schon ein Teil von uns. Ich glaube, dass diese Funktionen früher oder später in unsere Körper wandern werden. Das ist natürlich spooky. Aber ich glaube, es wird in diese Richtung gehen.“
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