Mit Hunden unterwegs

Jäger retten herzige Bambis vor dem Mähtod

Burgenland
04.07.2024 19:00

Ab Mai beginnt die Zeit der Wiesenmahd und des Dreschens. Seitdem haben Paul Moser und Thomas Waldsich viel zu tun. Sie schauen nämlich, dass keine Rehkitze dabei getötet werden. 

Die beiden Revierjäger im Revier Nickelsdorf West sind fast täglich mit ihren Hunden „Amsel“ und „Fina“ in Feldern und auf Wiesen unterwegs, um sie so gut wie möglich „Tierfrei“ zu bekommen.

Warum? Das ist einfach erklärt. Werden Wiesen oder Äcker gemäht oder gedroschen und wurde das Grundstück vorher nicht „durchsucht“, kommt es leider oft vor, dass Rehkitze getötet werden.

Kommt ein Mähdrescher daher, haben weder Kitz noch Babyhasen oder kleine Fasane oder Rebhühner eine Chance. Deshalb versuchen die Jäger die Felder und Wiesen vorher abzusuchen. (Bild: Charlotte Titz)
Kommt ein Mähdrescher daher, haben weder Kitz noch Babyhasen oder kleine Fasane oder Rebhühner eine Chance. Deshalb versuchen die Jäger die Felder und Wiesen vorher abzusuchen.

„Die Geiß legt die anfangs geruchlosen Kitze in einem Feld oder auf einer Wiese ab und besucht sie nur zum Säugen, um die Aufmerksamkeit von Fressfeinden nicht auf sie zu lenken“, wissen die Jäger. Kommt Gefahr, ducken sich die Kleinen und sind dadurch quasi unsichtbar. Gut, wenn wirklich ein Fressfeind kommt, schlecht, wenn ein Mähdrescher oder Traktor daher fahren. Geschätzt werden dadurch 25.000 Bambis in Österreich jährlich getötet. Von kleinen Hasen oder jungen Rebhühnern und Fasanen gar nicht zu sprechen. Paul Moser und Thomas Waldsich sind seit April dieses Jahres für das Revier zuständig. „Leider passiert immer wieder etwas, weil die Bauern nicht melden, dass gemäht wird“, erzählt Paul Moser. Mittlerweile hat sich aber herumgesprochen: Im Revier West gibt es Zwei, die versuchen den Mähtod zu verhindern. Ruft der Landwirt die beiden an, schauen sie, dass kurz vor der Mahd mit den Hunden das Grundstück abgesucht wird.

Wiesen und Äcker mit Hunden durchstreifen
„Wir haben schon etliche Kitze gefunden und auf ein naheliegendes Feld gebracht“, erzählen sie. Dafür haben sie entweder Handschuhe an oder sie verwenden Grasbüschel, damit an den Kleinen kein menschlicher Geruch haften bleibt. Denn das mag die Geiß gar nicht. Die Wiese, die am Mittwoch durchgegangen wurde, war „Kitzfrei“. Was aber gefunden wurde, sind alte Liegeplätze der Tiere.

Thomas Waldsich und seine Hündin „Fina“ versuchen Jungtiere vor dem Mähtod zu bewahren.  (Bild: Charlotte Titz)
Thomas Waldsich und seine Hündin „Fina“ versuchen Jungtiere vor dem Mähtod zu bewahren. 
Paul Moser mit seiner Hündin „Amsel“. Er ist dankbar, dass sich immer mehr Landwirte melden, bevor ihr Feld oder ihre Wiese gemäht werden.  (Bild: Charlotte Titz)
Paul Moser mit seiner Hündin „Amsel“. Er ist dankbar, dass sich immer mehr Landwirte melden, bevor ihr Feld oder ihre Wiese gemäht werden. 

Außerdem haben etliche Fasanküken samt Henne die Flucht ergriffen. „Wenn wir keine Jungtiere finden, reicht es meist schon, dass der menschliche Geruch im Feld ist, damit die Geiß die Kleinen dort nicht mehr ablegt“, erklären die Jäger. In Zukunft soll sie auch eine Drohne aus der Luft bei der Jungtiersuche unterstützen.

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