Der Radler-Boom und seine Folgen: Vielerorts wurden Güterwege kurzerhand zu Radwegen gemacht. Das birgt vor allem im Sommer jede Menge Konfliktstoff, wenn Rad- und Traktorfahrer aufeinanderprallen.
Radfahren wird von Verkehrsexperten und Gesundheitsaposteln gleichermaßen propagiert. Üppige Förderungen für die Schaffung neuer Routen für die Pedalritter lässt viele Gemeinden fleißig den Asphalt anrühren – zumeist werden bestehende Güterwege so für die „grüne“ Mobilität adaptiert. Flug noch ein Radweg-Hinweisschild aufgestellt, fertigt ist der neue Radweg.
Konflikt-Potenzial
„Und damit auch oftmals die Ursache gefährlicher Nutzungskonflikte“, üben Michael Nagl und Anna-Maria Dangl Kritik. Die beiden Bauernbund-Funktionäre machen in der Landeshauptstadt auf dieses – durchaus landesweite – Problem aufmerksam: „Da sich Fahrrad-Hochsaison und Erntezeit überschneiden, kommen sich auf diesen neuen Routen Radler und Traktoren in die Quere.“
„Wir sind keine Ausnahme!“
Noch dazu weisen Verkehrsschilder diese Routen ausdrücklich als Radwegen aus. „Landwirtschaftlicher Verkehr wird meist nur mittels Zusatztaferl als Ausnahme erlaubt“, so Dangl. Gerade in den Sommermonaten sind Traktoren und Mähdrescher, welche oft die gesamte Breite des Wegen beanspruchen, aber sicher nicht die Ausnahme auf Wegen quer durch die Felder.
Neues Verkehrszeichen
Rund um St. Pölten werden die Bauernvertreter von ÖVP-Vizebürgermeister Matthias Adl von Klubobmann Florian Krumböck unterstützt. Mit Hinweistafeln soll bei Radfahrern dafür geworben werden, auf landwirtschaftliche Gefährte Rücksicht zu nehmen: „Ein Traktor kann halt nicht so leicht ausweichen.“ Krumböck tritt zudem für ein neues Verkehrszeichen ein: „Wie bei ,Geh- und Radweg’ könnte ,Güter- und Radweg’ angezeigt werden.“
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