Ski-Star muss abwarten

Schwarz ernüchtert: „Rennfahren ist ganz weit weg“

Ski Alpin
04.07.2024 14:40

Die ÖSV-Skistars Marco Schwarz und Manuel Feller haben im Rahmen der Saisonvorbereitung in Pörtschach am Wörthersee Station gemacht. Während Feller sich derzeit laut Cheftrainer Marko Pfeifer „so gut wie noch nie“ fühlt, ist Schwarz von der Rückkehr zur Normalform noch weit entfernt. „Meine Geduld wird schon sehr strapaziert“, sagte er am Donnerstag.

„Vom Rennfahren bin ich noch ganz weit weg“, meinte Schwarz, der im Dezember 2023 einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Freude bereite ihm, dass er wieder im Kreis seiner Kollegen sein kann, sagte der 28-Jährige. Er sei „zufrieden, dass ich wieder laufen kann“. Auch das Eishockeyspielen mit seinen ÖSV-Teamkameraden habe funktioniert, da habe er alle Bewegungen machen können.

Bis zum Start des Schneetrainings sei es aber noch ein sehr weiter Weg. „Gewisse Übungen sind immer noch nicht schmerzfrei“, erklärte der Kärntner, der die abgelaufene Weltcup-Saison nach seiner schweren Verletzung im rechten Knie vorzeitig beenden hatte müssen.

„Sehr ungeduldiger Mensch“
Nachdem er ein „sehr ungeduldiger Mensch“ sei, habe er aktuell doch zu kämpfen. Mit seinem Leidensgenossen David Alaba, den er bei der Reha in Innsbruck näher kennengelernt hat, tausche er weiter Nachrichten aus. Der Plan sei nach wie vor, Ende August beim Trainingskurs in Chile dabei und dort so weit zu sein, irgendeine Form von Training zwischen den Stangen machen zu können, betonte Schwarz. Der Fokus liege zunächst auf den technischen Disziplinen. Seine Speed-Weiterentwicklung wird vorerst warten müssen.

„Das war schon fast ein bisschen zu viel!“
Feller ist nach einer Saison, die in Saalbach-Hinterglemm mit dem Gewinn der Slalom-Kristallkugel geendet hat, mittlerweile schon wieder auf die nächste eingestellt. Direkt nach der Rückkehr von seinem Jamaika-Urlaub (samt Verlobung mit seiner langjährigen Freundin) habe er extrem viele Termine zu absolvieren gehabt. „Das war schon fast ein bisschen zu viel“, meinte der Tiroler. „Dann war der Erholungseffekt binnen kurzer Zeit weg.“ Vor dem Übersee-Training Ende August wolle er noch einmal einen Kurzurlaub mit der Familie einschieben.

„Im Slalom ist Gold eher möglich als im Riesentorlauf!“
Ein großes Ziel ist die Heim-WM 2025 in Saalbach. Obwohl er versuche „alles, was die WM betrifft, so lange wie möglich von mir wegzuhalten“, sei das Großereignis bereits im Kopf drinnen. „Das Ziel ist natürlich Edelmetall“, hielt Feller fest. „Im Slalom ist Gold eher möglich als im Riesentorlauf“, sagte er im Wissen, dass RTL-Dominator Marco Odermatt klarer Favorit ist. Was den Slalom betrifft, werde es überhaupt schwierig werden, angesichts der teaminternen Konkurrenz einen Startplatz zu ergattern, meinte Johannes Strolz. „Es wird schon super Ergebnisse brauchen“, sagte der Vorarlberger, der im Slalom an seiner Konstanz arbeiten will.

Vorfreude, aber auch Spannung herrscht bei den ÖSV-Technikern bezüglich des Comebacks von Marcel Hirscher im Ski-Weltcup. Der Salzburger wird künftig nicht im gleichen Rennanzug, sondern als Niederländer unterwegs sein. „Sein Comeback ist natürlich gut für den Skisport, aber auch sehr mutig“, sagte Schwarz. „Ich habe eigentlich früher damit gerechnet. Jetzt nach der langen Zeit war’s schon ein bisschen überraschend“, meinte Feller. Da Hirscher aber „der beste Skifahrer aller Zeiten“ sei, müsse man ihm alles zutrauen. „Ich kenne den Marcel wirklich gut, und es gibt keine Sportart, die ich mit ihm gemeinsam gemacht habe, wo der Marcel nicht gewinnen wollte.“

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