Debatte um Trasse

Heftiger S-Link-Streit bei Halleiner Bürgerdialog

Salzburg
05.07.2024 08:00

Ein Bürgerdialog in Hallein-Neualm artete in einer hitzigen Diskussion aus. S-Link-Boss Stefan Knittel musste einiges einstecken. Ein Landwirt sieht seine Existenz schwinden.

Mit einem lauten „Buh“ empfing ein Kritiker den S-Link-Chef Stefan Knittel am Mittwochabend in Hallein. Knittel stellte sich in der Volksschule Neualm 300 Teilnehmern eines Bürgerdialogs. Neue Pläne, wonach die Trasse zu nah am Halleiner Ortsteil vorbeiführt, sorgten dort im Vorfeld für Ärger. Die „Krone“ berichtete. Den Tränen nahe war Kastenhofbauer Josef Lindenthaler bei seiner wütenden Wortmeldung. Im Vorfeld hätten Projektgegner verbreitet, dass er sich auf einen Deal mit dem S-Link eingelassen hätte, worauf der Bauer angeblich persönlich mehrfach verbal attackiert wurde.

„Dieser Zug, diese Trasse zerstört meine Existenz“
Der Gipfel sei dabei ein anonymer Anrufer gewesen, der ihn als „korrupte Bauernsau“ bezeichnete. Lindenthaler zeigte emotionsgeladen auf seinen Sohn, der neben ihm stand und schrie in Richtung Podium: „Ihr wollt mir erzählen, dass es beim S-Link um die Zukunft unserer Kinder geht? Hier steht meine Zukunft. Ich bin seit 37 Jahren Bauer. Dieser Zug mit dieser Trasse zerstört meine Existenz.“

Anrainerin Tina Brunauer-Laimer: „Die Vorgehensweise des S-Link ist ein Foul an der Bevölkerung, der S-Link kriegt die Gelbe Karte.“ Knittel entgegnet: „Wir haben einen Auftrag der Politik. Das Ganze ist ein Prozess, in dem man Schritt für Schritt Dinge anpasst und verändert.“ Vorwürfe, ein Naturschutzgebiet würde dem S-Link zum Opfer fallen, entkräftet Knittel so: „Wir arbeiten in allen Bereichen streng nach Gesetz.“

Weiter ging es mit Sorgen über Wertminderungen von Grund und Häusern. Knittel: „Ich kann Ihnen zig Studien zeigen, die beweisen, dass der Ausbau von öffentlichem Verkehr meist zu einer Wertsteigerung führt.“ Die Folge war ungläubiges Kopfschütteln und Lachen.

Laut wurde es beim Thema „Enteignungen“. Knittel versuchte, sich aus der Schusslinie zu bringen, verwies auf das Eisenbahngesetz, das Enteignungen als letztes Mittel erlaube. Beruhigen konnte er so keinen.

Generell war an diesem Tag niemand zufriedener, weder S-Link-Gegner noch die Gesellschaft.

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