„Brenzlige Situation!“

Schon wieder Polit-Statement gegen rechts bei EM

Fußball EM
04.07.2024 18:38

Nach Ralf Rangnick und Michael Gregoritsch kommt im Zuge der Fußball-EM bereits das nächste politische Statement. „Es ist eine brenzlige Situation“, warnte Superstar Kylian Mbappé vor einem Sieg von Marine Le Pens Rechtspartei in der zweiten Runde der französischen Parlamentswahl am Sonntag. 

Der 25-Jährige rief erneut dazu auf, einen Wahlsieg des rechtsnationalistischen Rassemblement National (RN) zu verhindern. „Wir dürfen nicht erlauben, dass unser Land in die Hände dieser Leute fällt“, betonte der Weltmeister von 2018 am Donnerstag in Hamburg bei der Pressekonferenz zum EM-Viertelfinale gegen Portugal.

Kylian Mbappe (Bild: AFP)
Kylian Mbappe

In der ersten Runde der Parlamentswahl am vergangenen Wochenende war RN stärkste Kraft geworden, vor dem neuen Linksbündnis und dem Mitte-Lager von Präsident Macron auf Platz drei.

„Ich hoffe, dass ...“ 
Erst in der entscheidenden zweiten Wahlrunde am kommenden Sonntag entscheidet sich die Zusammensetzung der Nationalversammlung. „Ich hoffe, dass sich am Ergebnis noch etwas ändert und dass die Leute die richtigen Parteien wählen“, sagte Mbappé.

Anhänger der RN am Wahlabend der ersten Runde der Parlamentswahlen (Bild: AFP/FRANCOIS LO PRESTI / AFP)
Anhänger der RN am Wahlabend der ersten Runde der Parlamentswahlen

RN in Umfragen vorne
Der RN liegt in den Umfragen vorne, aber die Sitzverteilung ist nur schlecht abzuschätzen. Gut 200 Kandidaten haben sich aus Wahlkreisen mit Dreierkonstellationen (drei verbliebenen Kandidaten) zurückgezogen, um die Chancen des jeweiligen RN-Kandidaten in ihrem Wahlkreis zu verringern. Da sich bereits 76 Kandidaten in der ersten Runde mit absoluter Mehrheit durchgesetzt haben, wird nur noch in 501 von 577 Wahlkreisen gewählt.

Jordan Bardella (RN): Wird er der neue Premier Frankreichs? (Bild: picturedesk.com/LUDOVIC MARIN / AFP / picturedesk.com)
Jordan Bardella (RN): Wird er der neue Premier Frankreichs?

Mbappe reiht sich damit in eine Liste prominenter Fußballer ein, die vor einem Rechtsruck in Europa warnen. Österreichs Nationalspieler Michael Gregoritsch sprach sich direkt nach dem EM-Aus gegen die Türkei mit klaren Worten gegen rechtes Gedankengut und nationalistische Tendenzen aus.

Österreich-Fans sorgten für negative Schlagzeilen
Vor dem Achtelfinale hatten österreichische Fans mit rassistischen Parolen für einen Eklat gesorgt. Auf Aufnahmen des Schweizer Senders SRF war zu sehen, wie Anhänger zum Lied „L‘Amour toujours“ von Gigi D‘Agostino „Ausländer raus“ skandieren.

Beim Gruppenspiel Österreichs gegen Polen in Berlin war im österreichischen Block kurzzeitig ein Banner mit der Aufschrift „Defend Europe“ hochgehalten worden. Das ist der Titel einer Kampagne der rechtsextremen „Identitären Bewegung“.

 „Die Botschaft in ganz Österreich und Europa ist, dass man sich nicht auseinandersetzen soll mit Differenzierung und rechten Gedanken, sondern vereint und stolz und glücklich sein“, sagte der Stürmer des SC Freiburg.

Und fügte hinzu: „Alle Menschen können stolz aufeinander sein. Es hat, glaube ich, in Österreich kaum Ausschreitungen oder negative Vorfälle gegeben. Man hat gesehen, es können alle für eine Sache stehen, die gut ist. Ich glaube, dass wir uns ganz weit entfernen sollten von rechtem Gedankengut und wissen sollten, wie wichtig das ist, dass wir alle gleich sind, wir alle für unser Land da sind und für eine Sache brennen können, die so einen positiven Einfluss auf unser Land hat.“

Rangnick mahnt: „Auf rechtem Auge wachsam sein!“
Während der EM hatte bereits Österreichs Trainer Ralf Rangnick vor einem politischen Rechtsruck gewarnt. „In Deutschland und in Österreich gibt es politische Strömungen und Entwicklungen, die mir große Sorgen bereiten. Vor allem aufgrund der Geschichte der beiden Länder. Wenn uns die Historie beider Länder etwas gelehrt hat, dann ist es die Gefahr, die von Rechtsextremismus und Faschismus ausgeht“, so Rangnick.

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick (Bild: GEPA pictures/ Johannes Friedl)
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick

Kritik am Teamchef in sozialen Medien
Eine Positionierung, die schon vor dem Achtelfinale nicht bei allen Kommentatoren auf Gegenliebe stieß. Der Teamchef solle sich doch auf den Fußball konzentrieren, hieß es. Nach dem Ausscheiden brach die Kritik dann vollends über Rangnick herein.

Allen voran die beiden FPÖ-nahen Politikberater Heimo Lepuschitz und Robert Willacker. „Vielleicht hätte man sich doch mehr um den türkischen Gegner als um die Gefahr von Rechts kümmern sollen“, schrieb etwa Lepuschitz auf „X“.

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