Vorwürfe an Lehrkräfte

16-Jähriger stirbt bei Klassenreise in der Toskana

Ausland
04.07.2024 20:25

Es sollte ein würdiger Ausklang des Schuljahres werden, nahm aber nun ein fatales Ende. Ein 16-jähriger Schüler aus Norddeutschland verstirbt plötzlich auf der Reise mit seiner Klasse in die Toskana. Nun werden Vorwürfe gegen die Lehrerin laut. 

Schon vor der Abfahrt in die Provinz Lucca in Italien klagte der 16-jährige Bursche aus Bremen über Hals- und Kopfschmerzen. Kurz vor seinem Tod war er auch noch bei dem Tagestrip der Klasse zum legendären Schiefen Turm von Pisa dabei. Im Zuge der Reise verschlechterte sich sein Zustand jedoch zunehmend.

Trotz Beschwerden zu Tagestour aufgebrochen
Wie der „Weser-Kurier“ berichtete, sei der Schüler des zehnten Jahrgangs einer Förderklasse einer Bremer Oberschule während der 23-stündigen Anfahrt nach Italien durchgehend mit seinem Vater in Kontakt gewesen. Auch nach der Ankunft plagten ihn gesundheitliche Probleme, nach einem Videochat berichtete seine Schwester demnach, dass das Gesicht des Burschen rot war.

Die Klasse brach offenbar dennoch zur Tagestour nach Pisa auf, wo es dem Schüler zusehends schlechter ging. Die verantwortliche Lehrerin zog schließlich die Reißleine, brach den Ausflug dann ab und informierte die Eltern.

Schwester: „Seine Augen waren total geschwollen“
Am Abend nahm erneut die Schwester per Videochat Kontakt mit ihm auf: „Seine Augen waren fast zu, total geschwollen“, erklärte sie nun der „Bremer Zeitung“. Am darauffolgenden Morgen dann die tragische Nachricht an die Familie – der 16-Jährige war in der Nacht verstorben.

Jetzt soll geklärt werden, warum der Jugendliche ums Leben kam und ob die Lehrkräfte ihrer Verantwortung gerecht wurden. „Der Vorfall wird derzeit untersucht“, bestätigte etwa ein Sprecher des Bremer Bildungsressorts. Weitere Angaben machte er mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht. Nach dem Bericht des „Weser-Kuriers“ war der Bursch wegen einer Wahrnehmungsstörung mit einem Behinderungsgrad von 80 Prozent im Unterricht von einer Schulassistenz begleitet worden.

Familie außer sich 
„Die Familie wurde in dieser schweren Phase durch die Schule begleitet. Es hat einen regelmäßigen Austausch darüber gegeben, welche Unterstützung die Familie in dieser schweren Zeit bekommen kann“, versucht ein Sprecher des Bildungsressorts in Bremen zu beruhigen und drückte zudem tiefe Betroffenheit aus.

Die Familie ist dennoch außer sich. Sie wirft den Lehrkräften vor, nicht rechtzeitig einen Arzt kontaktiert zu haben. Außerdem sei der Bursch trotz der Beschwerden alleine in der Unterkunft auf einem Campingplatz gelassen worden. Sogar rechtliche Schritte wolle man nun prüfen.

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