An dieser Stelle ist die Dramaturgie der üblichen Steuersenkungen – es war stets natürlich die größte aller Zeiten – kritisiert worden. Warum? Erst hat man gnadenlos die Steuerzahler ausgesackelt, weil die Progression bei jeder kleinen oder mittleren Erhöhung zugeschlagen hat. Wer sich also über eine Gehaltserhöhung freute, lachte bald nicht mehr: Denn die Progression fraß einen Gutteil davon wieder auf.
Jahrzehntelang wurde immer wieder eine Änderung versprochen, geschehen ist nichts: Kein Finanzminister wollte sich die Show stehlen lassen, die „größte Steuersenkung aller Zeiten“ (meist nach zwei, drei Jahren) verkünden zu können.
Bis Magnus Brunner kam. Der freundliche Vorarlberger schaffte als Finanzminister mit seiner ruhigen Art das Unglaubliche: Die kalte Progression wurde abgeschafft. Sprich: Der Staat kassiert nicht gleich dank der Inflation mehr als bisher. Mehr netto vom brutto lautete der Schlachtruf – und er wurde zumindest zu einem Gutteil befolgt. Allein 2025 wird das der Bevölkerung eine Entlastung um rund zwei Milliarden Euro bringen. Und zwar (zu zwei Drittel) automatisch.
Im Klartext: Wer 3000 Euro brutto verdient, dem bleiben gut 200 Euro mehr im Jahr im Börsel. Ist nicht die Welt, aber ein Akt der Fairness den Bürgern gegenüber.
Wie, Deutschland und die Schweiz haben das längst? Nun, vielleicht ist unser Modell sogar besser: Das deutsche kennt keinen Automatismus, und in der Schweiz gilt das nicht für alle Kantone. Es ist der Lohn der steuerlichen Ehrlichkeit, das verdient ein Lob!
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