„Das hat nichts mit Rassismus oder Faschismus zu tun“, sprach Heidi Demiral, ihres Zeichens Ehefrau des derzeit viel gescholtenen Türkei-Verteidiger Merih. Toleranz, Diversität und Liebe würden in ihrer Familie höchsten Priorität genießen, rückte sie via Insta-Story zur Verteidigung ihres Mannes aus.
Es seien Werte, die sie und ihr Mann ihren beiden gemeinsamen Kindern vermitteln und mitgeben wollen. Warum sie es für nötig erachtet, im Sinne ihres Mannes zu Social-Media-Felde zu ziehen? Er, der Doppeltorschütze gegen Österreich, steht derzeit unter Beschuss, weil er seine zwei Tore gegen Rot-Weiß-Rot mit dem „Wolfsgruß“, einer rechtsextrem eingestuften Geste, bejubelt hatte. Mit Konsequenzen. Am frühen Freitagnachmittag machte die UEFA öffentlich, was schon seit Donnerstag gemunkelt wurde: Demiral wurde für zwei Spiele gesperrt.
Adler, Bär und Wolf
Wohl sehr zum Unverständnis von Heidi Demiral, seiner Gattin. In einem internationalen Turnier von Nationalmannschaften sei es „mehr als natürlich“, sich einer derartigen Jubelgeste zu bedienen. Immerhin: „Tiere wurden immer benutzt, um Nationen zu repräsentieren – etwa der Adler für Amerika oder der Bär für Russland. Der Wolf ist eben das nationale Symbol für die Türkei.“ Und: „Das hat nichts mit Rassismus oder Faschismus zu tun.“
Zwei Spiele Sperre?
Die UEFA sah das offenbar anders. Schon am Donnerstag wurde medial verbreitet, dass Demiral für zwei Spiele gesperrt werde. Woraufhin sich der türkische Verband zu Wort meldete und umgehend dementierte. Zumal die Türken ja bis heute Vormittag noch Zeit hatten, bei der UEFA ihre Sicht der Dinge zu deponieren.
Grauer Wolf?
Dabei wird der türkische Verband vermutlich alles unternommen haben, Version zu widerlegen, Demiral hätte den Gruß der „Grauen Wölfe“ getätigt. Als „Graue Wölfe“ werden die Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“ bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Letztlich blieben die Bemühungen des türkischen Verbandes offenbar erfolglos. Die Zwei-Spiele-Sperre für Demiral ist seit Freitagmittag offiziell.
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