Beim kürzlichen Jugendlager einer Tiroler Schule sollen drei Zwölfjährige einen sexuellen Übergriff an einem Gleichaltrigen begangen haben. Die heikle Angelegenheit flog auf, nun ermittelt das Landeskriminalamt.
Die Causa ist im Ort im Tiroler Unterland bereits Tagesgespräch, darüber hinaus aber kaum bekannt. Eltern wandten sich nun jedoch in einem Schreiben an Medien und Bildungsdirektion. Offenbar weil sie fürchten, dass es keine Konsequenzen gibt. „Wir Eltern haben einfach Angst um unsere Kinder“, heißt es.
Örtliche Polizei bestätigt Anzeige
Was war passiert? Bei einem kürzlich stattgefundenen Jugendlager sollen drei Zwölfjährige an ihrem Klassenkameraden sexuelle Handlungen durchgeführt haben. Die örtliche Polizeiinspektion bestätigte auf „Krone“-Anfrage eine Anzeige, die Ermittlungen habe aber das Landeskriminalamt Tirol übernommen.
Wir bestätigen, dass es Ermittlungen in dieser Causa gibt. Näheres teilen wir aus Opferschutzgründen derzeit nicht mit.
Katja Tersch, Leiterin Landeskriminalamt
Bild: Christof Birbaumer
LKA bestätigt, hält sich aber bedeckt
„Aus Opferschutzgründen bestätigen wir nur, dass es Ermittlungen wegen sexueller Handlungen gibt“, sagt LKA-Leiterin Katja Tersch. Es gibt derzeit keine näheren Informationen, welche Vorwürfe genau im Raum stehen. „Wir sind dabei, die Fakten zu klären. Das ist noch nicht abgeschlossen“, betont Tersch.
Hergang wird untersucht, Schüler sind suspendiert
Die Bildungsdirektion Tirol weist den Vorwurf der Eltern, den Fall unter den Teppich kehren zu wollen, entschieden zurück. „Drei Schüler sind sofort bis zum Ende des Unterrichtsjahres suspendiert worden. Die Schulpsychologie hat mit mehreren Klassen der Schule den Fall aufgearbeitet“, heißt es in einer Stellungnahme. Außerdem habe man durch Beschluss der Schulkonferenz bei der Bildungsdirektion den Schulausschluss der drei Schüler beantragt. Das diesbezügliche Verfahren sei wegen des Rechtes der Eltern zur Stellungnahme jedoch noch nicht abgeschlossen.
Die Schulkonferenz hat bei der Bildungsdirektion den Ausschluss der drei Schüler beantragt. Das diesbezügliche Verfahren läuft.
Paul Gappmaier, Bildungsdirektor
Bild: Christof Birbaumer
Auch Kinder- und Jugendhilfe eingeschaltet
Bildungsdirektor Paul Gappmaier hält darüber hinaus fest, dass es von seiner Behörde auch eine Meldung an die Kinder- und Jugendhilfe gegeben habe. Der Vorwurf an die drei Burschen wiegt schwer. Strafrechtlich belangt werden können sie aber aufgrund ihres jungen Alters nicht.
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