In der jüngeren Vergangenheit ist es etwas ruhiger um das Thema Wasserstoff-Pkw geworden. Doch die Zukunftstechnik gibt weiterhin Lebenszeichen von sich. Hondas aktueller Beitrag ist ungewöhnlich: ein Plug-in-Hybrid mit Wasserstoff-Brennstoffzelle.
Honda produziert in den USA mit dem CR-V e:FCEV wieder ein Pkw-Modell mit Brennstoffzellenantrieb, allerdings ein ungewöhnliches. Das Wasserstoff-Comeback mag überraschen, denn 2021 hatten sich die Japaner mit dem Produktionsende des seit 2016 insgesamt 1900-mal gebauten Clarity Fuel Cell komplett aus diesem Segment zurückgezogen. Nun folgt ein neuer Wasserstoff-Stromer auf CR-V-Basis, der auf einer von Honda gemeinsam mit General Motors entwickelten Brennstoffzellentechnologie basiert.
Es handelt sich um eine 92-kW-Brennstoffzelle, die im Zusammenspiel mit einer 18 kWh großen Traktionsbatterie einen 130-kW-Elektromotor mit Strom versorgt. Nach dem US-Messzyklus EPA soll die neue CR-V-Variante eine Reichweite von 435 Kilometern haben. Weniger als die meisten Elektroautos.
Zwei Stunden plus vier Minuten tanken
Verantwortlich für das Reichweitenpotenzial ist vor allem der 4,3 Kilogramm fassende Wasserstofftank. 46 Kilometer kann der CR-V e:FCEV zudem allein mit dem Strom aus der Batterie fahren. Der Clou: Die Batterie dient nicht nur als Puffer zwischen Brennstoffzelle und Elektroantrieb, sondern kann wie bei einem Plug-in-Hybrid auch mit extern zugeführtem Strom aufgeladen werden. Während sich der Hochdrucktank in rund 4 Minuten mit Wasserstoff füllen lässt, dauert das Aufladen der Batterie knapp 2 Stunden. Der gut 4,80 Meter lange Honda bietet zudem eine bidirektionale Ladefunktion, mit der auch elektrische Geräte betrieben werden können.
Honda wird den CR-V e:FCEV in den USA und in Japan vertreiben. Damit ist die Brennstoffzellenvariante der einzige CR-V der sechsten Generation, der in Japan angeboten wird. In den USA wird er zudem das einzige Wasserstoff-Pkw-Modell überhaupt sein. Die Markteinführung erfolgt noch in diesem Jahr. Nach Europa wird der CR-V e:FCEV – wie schon zuvor der Clarity Fuel Cell – vermutlich nicht kommen.
Allerdings hat das Thema Brennstoffzellenantrieb bei uns in Europa aktuell wieder etwas an Fahrt aufgenommen. Neben den seit einigen Jahren verfügbaren Modellen Toyota Mirai und Hyundai Nexo hat BMW im vergangenen Jahr eine kleine Flotte von iX5 Hydrogen produziert, die allerdings nicht für den Verkauf, sondern als Vorbote eines für 2030 geplanten Brennstoffzellen-Serienmodells gedacht ist. Auch Stellantis hat Anfang 2024 mit der Produktion von wasserstoffbetriebenen Kleintransportern begonnen, die unter anderem als Opel Vivaro/Movano oder Peugeot E-Expert/E-Boxer vertrieben werden. (Mario Hommen/SPX)
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