Es wird immer mehr

Wie funktioniert eigentlich „Drive by Wire“?

Motor
16.08.2024 10:00

Gasbefehle und Gangwahl werden schon heute in einem großen Teil der Neuwagen per Kabel zu Motor und Getriebe übertragen. Bremse und Lenkung werden folgen: Die sogenannte By-Wire-Technik spart Platz, Geld und Gewicht – und ermöglicht auch ein paar neue Funktionen.

(Bild: kmm)

„By Wire“ meint per Kabel. Die Übertragung des Fahrerwunsches erfolgt also nicht mehr wie ursprünglich mechanisch über Wellen, Seilzüge und Gestänge, sondern elektrisch. Ein Sensor fragt permanent die Stellung von Gaspedal und Lenkrad ab, übermittelt diese Information elektronisch an ein Steuergerät. Dieses prüft die Anweisungen zunächst auf Plausibilität und steuert dann über einen E-Motor (Aktor) beispielsweise die Gangwahlelemente im Getriebe oder die Drosselklappe am Ottomotor.

Der Honda NSX hatte bereits 1995 elektronische Drosselklappensteuerung und eine vollektrische Servolenkung. (Bild: 100yen)
Der Honda NSX hatte bereits 1995 elektronische Drosselklappensteuerung und eine vollektrische Servolenkung.

Die mechanische Verbindung kann dadurch eingespart werden. Damit das bei einem Ausfall der Technik nicht zu Problemen führt, ist die By-Wire-Technik redundant ausgeführt. Sensoren, Leitungen und teils auch die Aktoren sind also zweimal an Bord. Trotzdem ist das Ganze leichter, günstiger und hat einen geringeren Platzbedarf als die klassische Lösung. Künftig dürften neben Getriebe („Shift-by-Wire“) und Motor verstärkt auch sicherheitsrelevante Systeme wie Lenkung („Steer-by-Wire“) und Bremsanlage („Brake-by-Wire“) über By-Wire-Technik gesteuert werden.

Die Umstellung auf elektrische Befehlsübermittlung hat nämlich noch weitere Vorteile. So lassen sich die einzelnen Systeme des Autos besser und unabhängiger elektronisch steuern, etwa für die Nutzung in neuen Assistenzsystemen, bis hin zum autonomen Fahren.

In diesem Zusammenhang arbeitet die Industrie aber auch an neuen Lenksystemen, deren Steuerung nicht mehr rund sein muss, sondern etwa die Form von Joysticks haben kann. Damit die elektronische Steuerung funktioniert, braucht es jedoch eine leistungsfähigere Elektronik-Architektur. Die aktuelle Kombination aus der relativ langsamen CAN-Bus-Übertragung und einer Vielzahl einzelner Steuergeräte gelangt mittlerweile an ihre Grenzen. (Holger Holzer/SPX)

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