Geisel-Verhandlungen
Hamas rückt von zentraler Forderung ab
Konnte ein weiterer Knoten bei den Verhandlungen über eine Geiselfreilassung gelöst werden? Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat offenbar die Forderung nach einer „vollständigen und dauerhaften Waffenruhe“ aufgegeben.
Ein ranghoher Vertreter sagte am Sonntag, die Forderung der Hamas, dass Israel „einer vollständigen und dauerhaften Waffenruhe“ zustimmen müsse, um Gespräche über einen Austausch von Geiseln gegen Häftlinge zu beginnen, sei „überholt“.
USA: „Es ist noch erhebliche Arbeit zu leisten“
Weiter erklärte der Hamas-Vertreter, die Vermittler aus dem Golfemirat Katar hätten zugesagt, „dass die Waffenruhe für die Dauer der Verhandlungen in Kraft bleibt“. Am Freitag hatte bereits ein hochrangiger US-Beamter verlauten lassen, ein neuer Vorschlag der Hamas bringe den Prozess voran und könne die Grundlage für den Abschluss eines Abkommens bilden, auch wenn noch „erhebliche Arbeit“ zu leisten sei.
Die seit Monaten andauernden Verhandlungen waren zuletzt ins Stocken geraten. Die Hamas forderte bisher die sofortige Beendigung des Krieges seitens Israels im Gegenzug für eine Geiselfreilassung. Israel will sich hingegen die Option für die Fortsetzung des Krieges offenhalten, um die Hamas als militärische Formation und Regierungsmacht im Gazastreifen zu zerschlagen.
Krieg dauert seit zehn Monaten an
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauert inzwischen seit zehn Monaten an. Am 7. Oktober hatten Kämpfer der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen einen beispiellosen Angriff auf Israel verübt, der den Krieg im Gazastreifen auslöste. Bei dem Überfall waren nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen brutal getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums vom Sonntag, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bisher 38.150 Menschen getötet.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.