Guru vor Gericht
Kenia: Prozessbeginn nach „Massaker von Shakahola“
Erwürgte, erschlagene und erstickte Kinder, ein Großteil von 440 Opfern wohl verhungert – dies ist die unglaubliche Bilanz eines Falles, der ganz Kenia erschüttert. Der Chef einer Fastensekte muss sich für seine Taten vor Gericht verantworten.
Der selbsternannte Pastor Paul Nthenge Mackenzie und 94 weitere Angeklagte erschienen am Montag vor dem zuständigen Gericht in der Hafenstadt Mombasa. Die Öffentlichkeit wurde kurz nach Prozessbeginn von der Verhandlung ausgeschlossen, weil ein unter Polizeischutz stehender Zeuge aussagen sollte. Alle Angeklagten bekannten sich für unschuldig.
Folter und Misshandlung von Kindern
Mackenzie ist in anderen Verfahren auch wegen Mordes und Totschlags sowie Folter und Misshandlung von Kindern angeklagt.
Hunderte Leichen in Wald entdeckt
Der Sektenguru war im April 2023 festgenommen worden, nachdem Hunderte Leichen im Shakahola-Wald entdeckt worden waren. Autopsien ergaben, dass der Großteil der mehr als 440 Opfer verhungert war.
Andere, darunter Kinder, scheinen demnach erwürgt, erschlagen oder erstickt worden zu sein. Der Fall wurde als „Massaker vom Shakahola-Wald“ bekannt und veranlasste die Regierung, strengere Sektengesetze anzukündigen.
In Kenia sind mehr als 4000 Kirchen registriert und es gibt auch immer wieder selbsternannte Priester und von Kriminellen gegründete angebliche religiöse Gemeinschaften. Die von Mackenzie ins Leben gerufenen „Internationalen Priestertümer der Guten Botschaften“ sollen eine solche Vereinigung sein.
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