Die Europäische Weltraumagentur ESA schickt ihre neue Trägerrakete auf den Jungfernflug. Wichtige Bauteile, die heimische Firmen produziert haben, machen’s möglich.
Gespannt werden am Abend des 9. Juli alle Raumfahrt-Fans den Blick nach Französisch-Guyana richten. Denn dort soll um 20 Uhr unserer Zeit vom Weltraumbahnhof Kourou Ariane 6, die neue Trägerrakete der ESA, zu ihrem Jungfernflug in die Umlaufbahn um die Erde aufbrechen.
Enorme Hitze
An Bord hat Ariane 6 jede Menge Hochtechnologie aus Niederösterreich. So hat Beyond Gravity Austria, das größte heimische Weltraumtechnikunternehmen, in Berndorf im Triestingtal die Thermoisolation für den Raketenantrieb erzeugt. Das Gewebe aus Glas und Keramik muss Hitze bis zu 1500 Grad Celsius aushalten. „Das ist eine Temperatur, bei der Eisen schmilzt“, sagt Wolfgang Pawlinetz von Beyond Gravity Austria.
Enorme Kälte
Ebenfalls maßgeblich zum Gelingen der Mission trägt die Waldviertler Firma Test-Fuchs aus Groß-Siegharts bei, die schon viele Jahre zu den Partnern der europäischen Raketenbauer zählt. Für die Ariane 6 hat das Unternehmen spezielle Kaltluft-Ventile produziert, die auch bei minus 270 Grad noch störungsfrei arbeiten müssen.
Schweißen fürs Weltall
Gewissermaßen indirekt beteiligt ist am Ariane-Projekt auch die Firma SBI in Hollabrunn. Sie entwickelt Plasma-Schweißgeräte, die etwa bei der Produktion von Satellitentanks verwendet werden. Dabei arbeitet SBI mit dem deutschen Raumfahrtunternehmen MT Aerospace zusammen, das Schlüsselkomponenten für die neue ESA-Rakete geliefert hat.
Zukunft der Raumfahrt
Besonders im Auge behält man den Ariane-6-Start heute im ersten Phi-Lab der ESA, das – wie berichtet – kürzlich in Schwechat eröffnet wurde. Dort werden künftig in Kooperation mit dem NÖ-Technologie-Inkubator Accent Projekte zur Zukunft der Weltraumtechnik gefördert.
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