Die Pletzer Gruppe hat bekanntlich die Venetbahn in Zams in letzter Sekunde gerettet. Die renommierte Unternehmer-Familie aus dem Unterland hat seit 1. Mai das Sagen und will die Traditions-Bahn wieder auf Vordermann bringen. Die oppositionelle Liste Fritz will nun Einblick in den Deal, brachte eine schriftliche Landtagsanfrage ein.
Anton Pletzer ist Alleinvorstand der Venet Bergbahnen AG. Den Vorsitz im Aufsichtsrat hat auf dessen Wunsch Landeshauptmann a. D. Günther Platter übernommen, die weiteren Mitglieder sind Friedl Eberl (Pletzer Gruppe), die Bürgermeister LA Benedikt Lentsch (Zams) und Herbert Mayer (Landeck) sowie TVB-Obmann Konrad Geiger, Unternehmer Rainer Haag und Rechtsanwältin Roswitha Seekirchner.
Pletzer ist 80-Prozent-Eigentümer, die Gemeinden Landeck, Zams sowie der TVB Tirol West müssen zusammen noch 10,5 Millionen Euro beisteuern – dies wurde in einem „Letter of Intent“ – einer Absichtserklärung – vereinbart.
26 Fragen an Landeschef und Landesrat
In der Region ist man über die Rettung der Venetbahn natürlich froh, zumal die Bahn ohne Pletzer zugesperrt worden wäre. Doch 50 Kilometer weiter östlich, im Innsbruck Landhaus, sehen das nicht alle so. „Nachdem sich einige Bürger mit offenen Fragen und Kritik zur Übernahme der Venet Bergbahnen AG durch die Pletzer Beteiligungsgesellschaft an uns gewandt haben, haben wir dazu eine 26 Fragen umfassende schriftliche Landtagsanfrage an Landeshauptmann Anton Mattle und Tourismuslandesrat Mario Gerber eingebracht“, erklärt Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint dazu.
Wer Millionen Steuergelder freigeben soll, muss alle Unterlagen kennen und genau wissen, worauf er sich einlässt.
Liste Fritz-Klubobmann Markus Sint
Vor allem der genaue Inhalt des „Letters of Intent“ würde Sint interessieren. Ist dieser überhaupt Gemeinderatsmitgliedern in Landeck und Zams sowie dem Gremium des Tourismusverbandes Tirol West in vollem Umfang bekannt? „Wer Millionen Steuergelder freigeben soll, muss alle Unterlagen kennen und genau wissen, worauf er sich einlässt“, betont Sint.
„Wir wollen Fakten haben“
Auch die Rolle der Landesregierung sei zu beleuchten. „Wir geben nichts auf die vielen kursierenden Gerüchte, sondern wollen Fakten auf den Tisch. Sind in Zusammenhang mit diesem Deal Gelder des Landes in Form von Bedarfszuweisungen, Förderungen oder Sonstigem zugesagt oder bereits geflossen? Weil es ums Steuergeld der Bürger geht, haben sie ein Recht zu wissen, was mit ihrem Geld passiert“, pocht Sint auf mehr Transparenz.
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