Die Finanzierung des Tourismus in Tirol wurde überarbeitet. Eine entsprechende Novelle soll mit 1. Jänner 2025 in Kraft treten. Das Wichtigste: Die Abgabe für die Betriebe, die nur wenig vom Tourismus profitieren, sinkt im Schnitt um 24 Prozent. Dafür müssen Touristen bei der Aufenthaltsabgabe tiefer in die Tasche greifen.
Zehn Millionen Euro Entlastung für die Tiroler Wirtschaft. Dieses Versprechen gaben am Montag Landeshauptmann Anton Mattle sowie Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Mario Gerber (beide ÖVP). Wie das gelingen soll? Mit einer Novelle der Tourismusfinanzierung. Diese wurde noch am Nachmittag in Begutachtung geschickt und soll ab 1. Jänner 2025 in Kraft treten. Und so sieht sie aus:
Tirol ist eine führende Tourismusregion. Einheimische wie Gäste profitieren von der hochwertigen Infrastruktur und Anbindung an die Öffis.
LH Anton Mattle
Bild: Birbaumer Christof
Tourismusabgabe für Betriebe bleibt
Tourismusabgabe: An dieser wird – trotz mehrfacher Kritik von Betrieben in der Vergangenheit – weiterhin festgehalten. Jedoch sollen Unternehmen, deren direkter Nutzen aus dem Tourismus geringer ist, im Schnitt 24 Prozent weniger entrichten müssen. Zudem wird ein Freibetrag von 2500 Euro eingeführt. Umsätze unterhalb dieser Summe sind abgabenbefreit.
Touristen müssen mehr bezahlen
Beitragsgruppen: Die Berufsgruppen, von denen es derzeit 616 gibt, werden überarbeitet. Rund 60 veraltete dürften gestrichen, 50 neue definiert werden. Unterm Strich soll es dann rund 600 Berufsgruppen geben.
Aufenthaltsabgabe: Tiefer in die Tasche greifen müssen die Touristen. Die Mindestortstaxe pro Tag erhöht sich von einem auf 2,60 Euro. Der Maximalbetrag liegt bei fünf Euro. Die Tourismusverbände legen die Höhe weiterhin selbst fest.
Wir haben das System evaluiert und starten eine Modernisierung. Die Finanzierung ist ein Garant dafür, dass sich Tirol im harten Wettbewerb behauptet.
LR Mario Gerber
Bild: Birbaumer Christof
Abteilung wird zu Servicestelle ausgebaut
Beitragsservice: Die Abteilung Tourismus- und Beitragsservice wird zu einer Servicestelle ausgebaut. Inklusive zwei Service-Hotlines für Steuerberater, Bilanzbuchhalter und Stakeholder sowie die beitragspflichtigen Unternehmen. Die Vorschreibung soll transparenter gestaltet und das Mahnwesen optimiert werden.
„Um erfolgreich zu sein, Weiterentwicklung nötig“
„Der Tourismus bringt Wohlstand, Arbeit und Entwicklungsmöglichkeiten. Wenn wir weiterhin erfolgreich sein wollen, braucht es eine Weiterentwicklung der finanziellen Basis“, sagte Mattle.
Laut Gerber sei „die zweistufige Tourismusfinanzierung ein Garant dafür, dass Tirol sich im harten Wettbewerb um Gäste behaupten kann. Mit der Tourismusabgabe ermöglichen die Unternehmen den Fortbestand des Tourismus, die Gäste leisten mit ihrer Abgabe einen Beitrag für das Angebot“. Studienautor Hubert Siller vom MCI ergänzte, dass „die Abgaben auch in die Infrastruktur, in Veranstaltungen oder die öffentliche Mobilität fließen“.
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