Die Daten zu den Fahrgästen werden seit letztem Jahr zumindest genauer erfasst. Hochrechnungen gibt es nicht mehr. Eine Öffi-Studie aus dem Jahr 2022 kommt jetzt an Öffentlichkeit.
Wie viele Menschen benützen Obus und Lokalbahn tatsächlich? Eine Frage, die nur schwer beantwortet werden kann. Eine Anfrage der Grünen im Salzburg Landtag hat ergeben, dass es wie berichtet im letzten Jahr deutlich weniger waren als in den Jahren zuvor. Da ging man allerdings zu einer anderen Zählform über. Früher wurde stichprobenartig gezählt und dann mit einem bestimmten Schlüssel hochgerechnet. Dieser Schlüssel dürfte aber zu einer Schönung der Zahlen geführt haben. So wurde im Jahr 2014 bei der Lokalbahn ein Schlüssel von 1,96 verwendet. Statt den 2,45 Millionen Gästen aus der Fahrgastzählung wurden somit 4,8 Millionen veröffentlicht.
Seit dem vergangenen Jahr wird nicht mehr hochgerechnet. Das Ergebnis: 3,128 Millionen Fahrgäste – deutlich weniger als bei den Veröffentlichungen zuvor. Ähnlich sieht es beim Obus aus. Da wurde bis zu 43 Millionen hochgerechnet. Aktuelle Zahlen sagen 35 Millionen Gäste – so viele wie vor der Corona-Pandemie.
Es wird noch die Frage sein, ob die geschönten Zahlen, Auswirkungen auf die Manager-Boni hatten.
Simon Heilig-Hofbauer
Bei der Lokalbahn wird übrigens noch händisch über vier Wochen gezählt, beim Obus gibt es 57 Fahrzeuge, die automatisch Zahlen liefern. „Deswegen bleiben die Zählungen weiter problematisch“, sagt der Grün-Abgeordnete Simon Heilig-Hofbauer. Eben auch weil es bei der Lokalbahn keine automatische Zählung gibt.
Interessant: Verkehrsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) hat jetzt eine Schweizer Studie zu den Salzburger Öffis aus 2022 veröffentlicht. Diese zeigt unter anderem die Möglichkeiten für einen Obus-Ausbau auf. Durch die Ressortüberahme von Schiester gelangte sie an die Öffentlichkeit.
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