Gerüchte um Parkinson

Arztbesuch: Wie gesund ist Joe Biden wirklich?

Ausland
09.07.2024 06:56

Nicht erst seit gestern geistern Spekulationen rund um den Gesundheitszustand des noch-amtierenden US-Präsidenten Joe Biden durch die Medien. Und auch wenn diese oft von der politischen Konkurrenz befeuert wurden – nun macht der Besuch eines Spezialisten für Parkinson im Weißen Haus Schlagzeilen ... 

Die „New York Times“ hatte unter Berufung auf die offiziellen Besucherprotokolle berichtet, dass ein Experte für Parkinson das Weiße Haus achtmal seit dem vergangenen Sommer besucht habe. Die Zeitung schrieb weiter, dass es unklar sei, ob der Mediziner des Walter-Reed-Militärkrankenhauses speziell wegen des Präsidenten in der Regierungszentrale gewesen sei, oder ob er sich dort zu anderen Zwecken aufgehalten habe.

Spekulationen um Gesundheitszustand
Demnach gibt der Experte selbst an, als „neurologischer Berater der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses und Arzt des Präsidenten“ von 2012 bis 2022 gearbeitet zu haben. Unterlagen zeigen der Zeitung zufolge, dass der Experte während dieser Zeit auch das Weiße Haus besucht habe.

Bidens Sprecherin wich Fragen dazu am Montagabend aus, betonte aber, dass der US-Präsident nicht wegen Parkinson behandelt werde. Auch Bidens Leibarzt machte am Dienstag Details zum Gesundheitszustand des Staatsoberhauptes öffentlich. 

„Hochqualifizierter und hoch angesehener Neurologe“
Kevin Cannard sei der neurologische Spezialist, der Präsident Biden für jede seiner jährlichen Routine-Gesundheitschecks untersuche, schrieb Bidens Leibarzt Arzt Kevin O‘Connor in einem vom Weißen Haus veröffentlichten Brief.

Das Weiße Haus veröffentlichte am Dienstag eine Mitteilung von Bidens Leibarzt zum Gesundheitszustand des US-Präsidenten. (Bild: AP)
Das Weiße Haus veröffentlichte am Dienstag eine Mitteilung von Bidens Leibarzt zum Gesundheitszustand des US-Präsidenten.
(Bild: AP)

Cannard sei nicht ausgewählt worden, weil er ein Spezialist für Bewegungsstörungen sei, sondern weil er „ein hochqualifizierter und hoch angesehener Neurologe“ sei. Sein „sehr breites Fachwissen“ gebe ihm die Flexibilität, um eine Vielzahl von Patienten und Problemen zu bewerten.

Biden habe „keine Anzeichen für Parkinson“
Bidens Arzt O‘Connor zufolge sind die Ergebnisse der neurologischen Untersuchung durch Cannard jedes Mal öffentlich gemacht worden. Ende Februar hieß es in dem veröffentlichtem Gesundheitsbericht, dass es bei Biden keine Anzeichen für mögliche Schlaganfälle oder Parkinson gebe und der Präsident „keinen Tremor“ aufweise. „Präsident Biden hat keinen Neurologen außerhalb seiner jährlichen Untersuchung gesehen“, schrieb O‘Connor nun weiter. Cannard sei seit 2012 neurologischer Berater der Medizineinheit im Weißen Haus.

Um Trump zu stoppen, müssen Biden „die Fackel weitergeben“, wird auf diesem Plakat in Washington gefordert. (Bild: AFP)
Um Trump zu stoppen, müssen Biden „die Fackel weitergeben“, wird auf diesem Plakat in Washington gefordert.

Diese Abteilung des Weißen Hauses ist für die medizinischen Bedürfnisse des Präsidenten, der Mitarbeiter und Besucher des Weißen Hauses verantwortlich. Cannard halte dort regelmäßige Sprechstunden ab. „Patienten im Weißen Haus zu sehen, ist etwas, was Dr. Cannard seit einem Dutzend Jahren tut.“ Um die Privatsphäre der Patientinnen und Patienten zu schützen, würden die Namen der Experten normalerweise nicht veröffentlicht. In diesem Fall mache man nun eine Ausnahme.

Druck auf US-Präsidenten wächst
Der 81 Jahre alte Biden muss sich seit seinem TV-Debakel gegen den republikanischen Herausforderer Donald Trump zunehmend Fragen zu seiner geistigen Fitness gefallen lassen. Auch in der Demokratischen Partei ist er unter Druck geraten. In den USA wird diskutiert, ob Biden wegen seines hohen Alters wirklich der richtige Präsidentschaftskandidat der Demokraten für die Wahl im November ist. Biden weist jegliche Zweifel zurück. Einen kognitiven Gesundheitstest zu seinen geistigen Fähigkeiten lehnt er ab. Auch seine Sprecherin Jean-Pierre betonte noch einmal, dass man dazu keine Veranlassung sehe.

Der aktuelle Schritt des Weißen Hauses ist ungewöhnlich und zeigt, wie groß der Druck mittlerweile ist. Die Veröffentlichung der Details dürfte das Ziel haben, Spekulationen zu einer möglichen Parkinson-Erkrankung Bidens auszuräumen. „Ist der Präsident wegen Parkinson behandelt worden? Nein. Wird er wegen Parkinson behandelt. Nein, wird er nicht. Nimmt er Medikamente gegen Parkinson. Nein“, sagte Jean-Pierre bereits beim Pressebriefing.

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