Rechnungshofbericht

Land Kärnten zahlte 31 Rechnungen doppelt!

Kärnten
09.07.2024 10:41

800 Rechnungen nahm der Landesrechnungshof stichprobenartig unter die Lupe – Fazit: Rechnungen wurden doppelt oder zu spät bezahlt, auch die Digitalisierung lässt zu Wünschen übrig.

Wie üblich, unterzog der Kärntner Landesrechnungshof dem Rechnungsabschluss 2023 eine genaue Prüfung: „Er zog 800 Stichproben und überprüfte unter anderem, ob das Land Belege korrekt verbuchte, Zahlungsfristen einhielt und das Interne Kontrollsystem in diesen Fällen funktionierte“, heißt es seitens der Institution.

Dafür teilten die Prüfer die gefundenen Mängel in drei Gruppen ein: Mängel mit Auswirkungen auf den Rechnungsabschluss, Mängel im Internen Kontrollsystem und sonstige Mängel. Während nur in 14 Fällen der Rechnungsabschluss betroffen war, hatten mehr als die Hälfte (407 von 800) sonstige Mängel. Darunter fallen beispielsweise fehlende Eingangvermerke, nicht erfüllte Rechnungsmerkmale oder nicht eingehaltene Zahlungsfristen.

292 Rechnungen zu spät bezahlt
Von 652 von den 800 Rechnungen waren Eingangsrechnungen (sprich: Das Land musste bezahlen): „Der Landesrechnungshof stellte fest, dass das Land bei 292 von 652 Eingangsrechnungen (44,8 Prozent) die Zahlungsfrist überschritten hatte“, so das Urteil. Zurückzuführen war dieser Umstand übrigens darauf, dass die Dienststellen die Zahlungsaufträge zu spät an die Finanzbuchhaltung weitergeleitet hatten: „Eine flächendeckende Anwendung des digitalen Zahlungsvollzugs würde Fehler verringern und die Durchlaufzeit von Belegen verkürzen“, sagt Direktor Günter Bauer. 

Landesrechnungshof-Direktor Günter Bauer. (Bild: Rojsek-Wiedergut Uta)
Landesrechnungshof-Direktor Günter Bauer.

Apropos Digitalisierung: Unternehmen haben die Möglichkeit, dem Land e-Rechnungen über das Unternehmensserviceportal des Bundes zu übermitteln. Ansonsten langen Rechnungen beim Land mittels Post in Papierform ein. Von den 800 überprüften Stichproben waren nur 147 Belege (18,4 Prozent) e-Rechnungen. „Wir empfehlen eine verpflichtende Übermittlung von e-Rechnungen an das Land. Beim Bund gibt es diese Verpflichtung bereits seit dem Jahr 2014“, sagt Landesrechnungshofdirektor Günter Bauer. Dies würde die Verwaltungsprozesse beschleunigen und die Transparenz verbessern.

Über 25.000 Euro doppelt bezahlt
Aber das Land hat nicht nur Rechnungen zu spät (dafür aber in 21 von 32 Fällen den Skontoabzug genutzt), sondern Forderungen wurden auch doppelt bezahlt: „Die Überprüfung sämtlicher Zahlungen des Landes im Jahr 2023 ergab 31 Doppelzahlungen von in Summe 25.379,35 Euro“, ist im Bericht zu lesen. Zumindest wurde der Großteil davon bereits zurückerstattet – rund 7000 Euro stehen noch aus.

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