Nationalratswahl 2024

Diese Parteien haben ihre Listen schon fixiert

Politik
09.07.2024 10:40

Fix am Stimmzettel bei der Nationalratswahl am 29. September werden die fünf Parlamentsparteien stehen. Sie haben sich für die Wahl im Herbst schon großteils in Stellung gebracht. Dagegen müssen außerparlamentarische Listen noch in den kommenden Wochen Unterstützungserklärungen sammeln. Bis auf die FPÖ haben die im Nationalrat vertretenen Parteien ihre Listen schon fixiert und ihre Spitzenkandidaten offiziell gekürt.

ÖVP
Die ÖVP hat ihre Bundesliste erst am vergangenen Freitag präsentiert – und dabei ohne viel Aufhebens per Umlaufbeschluss erwartungsgemäß Bundeskanzler Karl Nehammer zum Spitzenkandidaten gekürt. Hinter Nehammer folgen Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm und Finanzminister Magnus Brunner auf der Bundesliste. Das Gedränge auf den Listen war diesmal groß, muss die Volkspartei gegenüber dem Ergebnis von 2019 – als die ÖVP mit Sebastian Kurz als Spitzenkandidaten 37,5 Prozent der Stimmen erreichte – doch mit einem Minus rechnen.

Bundeskanzler Karl Nehammer ist gesetzter Spitzenkandidat der Volkspartei. (Bild: (c)Paul Gruber)
Bundeskanzler Karl Nehammer ist gesetzter Spitzenkandidat der Volkspartei.

Für innerparteilichen Optimismus sorgte zuletzt das Ergebnis der EU-Wahl, als die ÖVP zwar den ersten Platz und mehr als zehn Prozentpunkte verlor, aber viel knapper hinter der FPÖ landete als allgemein erwartet. Im Wahlkampfmodus ist die ÖVP seit Ende Jänner, als Nehammer seinen „Österreich-Plan“ präsentierte. Offiziell startet die Volkspartei Mitte August in den Wahlkampf.

SPÖ
Die SPÖ hat ihrer Bundesliste bereits Ende April fixiert. Auch programmatisch hat die größte Oppositionspartei bereits zahlreiche Pflöcke in den vergangen Monaten eingeschlagen. Als Spitzenkandidat in die Wahl geht erstmals der vor einem Jahr gekürte Parteivorsitzende Andreas Babler.

Andreas Babler steht nach dem bescheidenen EU-Wahlergebnis für die Sozialdemokraten etwas unter Druck. (Bild: APA/ALEX HALADA)
Andreas Babler steht nach dem bescheidenen EU-Wahlergebnis für die Sozialdemokraten etwas unter Druck.

Nach dem bescheidenen Wahlergebnis der Sozialdemokraten bei der EU-Wahl Anfang Juni ist der parteiinterne Druck auf den Traiskirchner Bürgermeister groß. Hinter Babler auf Platz zwei kandidiert die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, gefolgt von FSG-Chef Josef Muchitsch. Unter dem Motto „Herz und Hirn“ tourt Babler schon seit Wochen durch das Land und wirbt für eine „Reformkanzlerschaft“ unter seiner Führung. In den Intensivwahlkampf starten will die Partei offiziell am 29. August in Linz.

FPÖ
Die Freiheitlichen sind ebenfalls längst im Wahlkampfmodus, mit der Listenerstellung lassen sie sich aber Zeit. Bundesliste wurde bisher keine präsentiert. Dem Vernehmen nach könnte dies Ende Juli der Fall sein. Fix ist jedenfalls bereits, dass die FPÖ mit Parteichef Herbert Kickl als Spitzenkandidat in den Wahlkampf zieht.

FPÖ-Chef Herbert Kickl sieht sich schon im Kanzleramt. (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)
FPÖ-Chef Herbert Kickl sieht sich schon im Kanzleramt.

Umfragen zufolge haben die Blauen sehr gute Chancen nach der EU-Wahl auch bei der Nationalratswahl erstmals stärkste Partei zu werden. In diesem Fall würde der selbst ernannte „Volkskanzler“ Kickl Anspruch auf die Kanzlerschaft erheben. Bisher will allerdings keine Partei dies in einer Koalition unterstützen.

GRÜNE
Die Grünen haben ihre Kandidatenliste am 22. Juni bei einem Bundeskongress in Wien beschlossen. Spitzenkandidat für die Nationalratswahl ist Parteichef Werner Kogler. Dahinter kandidieren Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie Justizministerin Alma Zadić. Die Ökopartei geht erstmals bei einer Nationalratswahl als Regierungspartei in den Wahlkampf.

Vizekanzler Werner Kogler wird die Grünen als Spitzenkandidat in die Nationalratswahl führen. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Vizekanzler Werner Kogler wird die Grünen als Spitzenkandidat in die Nationalratswahl führen.

Ihr Profil zu schärfen und sich vom Koalitionspartner abzugrenzen, gelang den Grünen zuletzt mit der Eskalation des Konflikts mit der ÖVP um das EU-Renaturierungsgesetz. Die Latte bei der Wahl liegt nach dem guten Ergebnis bei der Nationalratswahl 2019, als die Partei mit 13,9 Prozent das Comeback in den Nationalrat schaffte, allerdings hoch. Ziel ist eine weitere Regierungsbeteiligung. Eine neuerliche Zusammenarbeit mit Gewessler schließt zumindest die ÖVP aber aus.

NEOS
Als erste Partei haben die NEOS schon im April ihre Listen fixiert. Zugpferd ist wie bereits bei der letzten Nationalratswahl 2019 Parteichefin Beate Meinl-Reisinger. Erklärtes Ziel der Pinken ist es, nach der Wahl endlich mitzuregieren.

Beate Meinl-Reisinger will mit den NEOS endlich mitregieren. (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Beate Meinl-Reisinger will mit den NEOS endlich mitregieren.

Auf dem zweiten Listenplatz kandidiert Stephanie Krisper, dahinter folgt der in die Politik zurückgekehrte Unternehmer Sepp Schellhorn. Der offizielle Wahlkampfauftakt ist am 23. August geplant.

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