Kinderklinik-Horror
Entsetzliches Leid nach Russen-Angriffen auf Kiew
Die brutalen russischen Raketenangriffe am Montag trafen die Schwächsten in der Ukraine. Es waren Kinder, die mit aller Kraft um ihr Leben kämpften – wegen Krebs, Nierenleiden und schweren Verletzungen. Einmal mehr steht Moskau nun am Pranger der internationalen Gemeinschaft.
„Unter den Opfern waren die kränksten Kinder der Ukraine“, verurteilte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, die Raketenangriffe auf ukrainische Städte, mitunter auf Kiew. Schockierender Weise sei bei einer der Attacken die Intensivstation des größten Kinderkrankenhauses der Ukraine schwer beschädigt und die Dialyseabteilung zerstört worden. „Das ist abscheulich“, zeigte sich Türk entrüstet. „Wer Einfluss hat, muss alles tun, damit diese Angriffe sofort aufhören.“
Bei den barbarischen russischen Angriffen verlor auch die junge Ärztin Switlana Lukyanchuk (30) ihr Leben. Sie starb bei ihrer Arbeit, als sie sich gerade um die Kinder kümmerte.
UNO-Weltsicherheitsrat tagt am Dienstag
„Ich habe heute so viele Ersthelfer gesehen, die in Tränen ausgebrochen sind“, beschrieb der britische Journalist Oz Katerji die Szenen bei der Trümmer-Klinik. „Niemand sollte das durchleben müssen, was Kiew heute überlebt hat, aber diese Helden haben trotzdem weitergemacht. Dank ihres Heldenmuts wurden heute Leben gerettet.“ Der UNO-Weltsicherheitsrat will sich in einer Dringlichkeitssitzung noch am Dienstag mit den Angriffen befassen.
Mehr als drei Dutzend Tote, über 140 Verletzte
Bei den Attacken auf Kiew und Dnipro waren mehr als drei Dutzend Menschen getötet und über 140 verletzt worden. Nach Angaben der Militärverwaltung starben in der Hauptstadt mindestens 27 Menschen, unter ihnen drei Kinder, 82 Menschen wurden verletzt. In Dnipro wurden offiziell elf Tote und 59 Verletzte gemeldet. Präsident Wolodymyr Selenskyj präsentiert auf der Plattform X abweichende Zahlen – er sprach von insgesamt 38 Toten und 190 Verletzten, unter ihnen 13 Kinder.
Da Russland im Sicherheitsrat Veto-Recht hat, ist jedoch keine einstimmige Verurteilung des Vorgehens der russischen Streitkräfte zu erwarten. „Wir müssen Russland für den Terror zur Rechenschaft ziehen und (Kremlchef Wladimir) Putin für die Befehle zur Durchführung der Angriffe“, forderte Selenskyj während eines Besuchs in Warschau. „Wann immer jemand versucht, mit ihm über Frieden zu sprechen, antwortet Russland mit Angriffen auf Wohnhäuser und Krankenhäuser.“
Bergungsarbeiten in Kiew dauern an
In der ukrainischen Hauptstadt dauerten unterdessen die Bergungsarbeiten an der beschädigten Kinderklinik an. Hunderte Anrainer halfen den Feuerwehrleuten bei der Suche nach weiteren Opfern und beim Räumen der Trümmer. US-Präsident Joe Biden nannte die Angriffe „eine grausame Erinnerung an die Brutalität Russlands“. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Welt in diesem wichtigen Moment weiterhin an der Seite der Ukraine stehe, mahnte er. Die russischen Raketenangriffe seien „eine schreckliche Erinnerung an die Brutalität Russlands“, so Biden. Die Regierung in Washington und die NATO-Verbündeten würden diese Woche neue Maßnahmen zur Stärkung der Luftabwehr der Ukraine ankündigen.
Das russische Verteidigungsministerium bestätigte Raketenangriffe, die angeblich Rüstungsfabriken und Militärflugplätzen der Ukraine galten. Die vielen Videobilder aus Kiew belegten aus russischer Sicht, dass die Schäden durch eine ukrainische Flugabwehrrakete verursacht worden seien, hieß es ohne Beleg. Die Erschütterung der Ukrainer über den Angriff tat das Moskauer Militär als „Hysterie des Kiewer Regimes“ ab, wie sie sich immer wieder vor Zusammenkünften der NATO zeige.
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