Neues Verfahren

Forscher schürfen Seltene Erden aus Elektroschrott

Elektronik
09.07.2024 11:43

Forschende der ETH Zürich haben ein von der Natur inspiriertes Verfahren entwickelt, um das zu den Seltenen Erden gehörende Metall Europium aus alten Leuchtstofflampen zurückzugewinnen. Der Ansatz könnte zum lang erhofften Recycling von Seltenerdmetallen führen.

Die herkömmlichen Verfahren zur Trennung der verschiedenen Seltenen Erden seien sehr chemikalien- und energieintensiv und erforderten zahlreiche Extraktionsschritte. „Würde diese Quelle erschlossen, dann könnten die Lampenabfälle, welche die Schweiz derzeit ins Ausland schickt, um sie in Deponien zu entsorgen, stattdessen hier in der Schweiz recycelt werden“, wurde der Entwickler des Verfahrens, Victor Mougel, in einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich vom Dienstag zitiert.


„Deutlich umweltfreundlicher“
Mit dem neuen Verfahren kann Europium mit wenigen Schritten zurückgewonnen werden, wie die Forschenden in einer Machbarkeitsstudie in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ zeigten. Und das in Mengen, die mindestens 50-mal höher sind als mit bisherigen Trennmethoden. „Unser Recycling-Ansatz ist deutlich umweltfreundlicher als alle herkömmlichen Methoden zur Gewinnung von Seltenerdmetallen aus Mineralerzen“, gab sich Mougel überzeugt.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Schlüsselmolekül
Der Schlüssel zur Methode ist ein kleines Molekül, das natürlich in Enzymen als Bindungsstelle für Metalle dient. Das sogenannte Tetrathiometallat kann laut den Forschenden auch bestimmte Seltenerdmetalle voneinander trennen. Die Forschenden haben ihre Technologie patentiert. Derzeit arbeiten sie laut der ETH Zürich daran, das Trennverfahren für weitere Seltenerdmetalle wie etwa Neodym und Dysprosium, die in Magneten vorkommen, anzupassen.

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