Zu heiß für Säfte

Mineralwasser: Hitze lässt Umsätze sprudeln

Wirtschaft
10.07.2024 20:29

Bei Temperaturen über 30 Grad greifen die Konsumenten besonders gerne zu Mineralwasser. Der Markt ist extrem umkämpft, da es oft Billigaktionen gibt und die Supermärkte günstige Eigenmarken anbieten. Der Umsatz im heimischen Handel beträgt um die 260 Millionen Euro. 

An heißen Tagen sind die Chefs der heimischen Mineralwasserkonzerne in Jubelstimmung. Bei Temperaturen über 30 Grad Celsius greifen die Kunden besonders gerne zu Mineralwasser. „Pro +0,5° zusätzlich auf dem Thermometer bemerken wir einen Anstieg bei unseren Verkaufszahlen von ca. 15.000 Liter pro Tag“, rechnet Coca-Cola-Chef Herbert Bauer vor, denn zum Limo-Riesen gehört auch Römerquelle. Yvonne Haider-Lenz vom Marktführer Vöslauer ergänzt: „Rund 23.600 Hektoliter wurden 2023 an sogenannten Spitzentagen täglich ausgeliefert – das ist fast doppelt so viel wie an ,normalen‘ Tagen.“

An Sonnentagen ist es vielen Österreichern zu heiß für Säfte, Bier und Wein – maximal ein Gespritzter darf es sein, oder Limos werden verdünnt. Davon profitieren die Anbieter von besonders stark prickelnden Produkten. So legte bei Vöslauer 2023 die Sorte „superprickelnd“ mengenmäßig mit + 11 % besonders stark zu.

Jeder sucht sich seine Verkaufsargumente: Ludmilla Starzinger, Chefin des oberösterreichischen Getränkeunternehmens Frankenmarkter positioniert ihr Angebot etwa auch als Wasser für Babys, da es besonders wenig Mineralisierung, geringe Nitrat- und Nitritwerte sowie einen neutralen Geschmack hat.

(Bild: Krone KREATIV/Stock Adobe)

Vitamin-Wässer sind auch „in“
Das positive Wohlbefinden ist nicht nur beim Nachwuchs wichtig. Getränke mit Geschmack (mit wenig oder ohne Kalorien) sowie mit speziellen Inhaltsstoffen liegen voll im Trend. Die Stärkung des Immunsystems ist dabei ebenso gefragt wie z.B. Magnesium-Zusatz für Sportler. Vitamin-Wässer sind auch „in“.

Römerquelle-Boss Herbert Bauer  (Bild: martinsteiger.at)
Römerquelle-Boss Herbert Bauer 

Auch die Gebinde sind entscheidend für die Kaufentscheidung. Immer mehr Menschen greifen zu Mehrweg. Gleichzeitig siegt auch häufig die Bequemlichkeit. Gasteiner-Boss Walter Scherb punktet deshalb u.a. mit seinen 0,33 Liter Dosen.

„Der Wassermarkt ist besonders kompetitiv“
Für Wasser im Supermarkt werden pro Jahr um die 260 Mio. Euro ausgegeben. Waldquelle-Chef Vítězslav Staněk, der seine Marke als Familienprodukt positioniert sieht: „Der Wassermarkt ist besonders kompetitiv.“ Dazu kommt, dass Mineral gerne in Aktion angeboten wird, um Kunden in die Supermärkte zu locken. Was die Händler freut, ärgert die Wasserabfüller. Zum regulären Preis können dadurch teils nur 20 Prozent der Mengen verkauft werden. Dazu kommen noch günstige Eigen-Angebote der Ketten (Lebensquell von Spar, Clever, etc.), die den Marken Geschäft wegnehmen.

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