Untersuchungen fertig

Richtstätte Unterzeiring: Viele neue Rätsel warten

Steiermark
29.07.2024 08:00

200 Jahre lang wurden beim Galgen Birkachwald in Unterzeiring (Gemeinde Pölstal) Todesurteile vollstreckt. Nur die wenigsten der Schicksale, die hier endeten, sind bekannt. Mit einer groß angelegten Untersuchung gelangt man nun näher an die Lösung der Rätsel. Die „Krone“ kennt die ersten Erkenntnisse.

Ende Mai wurde ein Projekt fortgesetzt, das schon 2013 begonnen hatte: Die Erforschung der Richtstätte Birkachwald. Zwei markante Steinsäulen erinnern heute noch an die Hinrichtungen, die hier ab dem 16. Jahrhundert stattgefunden haben. Wer wurde hier geköpft, gehängt und anders qualvoll umgebracht? Das wollte das Team um Peter Koch und Gerfried Kaser von der Arbeitsgemeinschaft für Archäologie wissen.

Die Auswertung der GeoSphere der Bodenmagnetik: die hellblauen Kreise sind Eisenteile (Bild: GeoSphere)
Die Auswertung der GeoSphere der Bodenmagnetik: die hellblauen Kreise sind Eisenteile

Neben einigen Grabungsfunden, etwa zehn Skeletten, und Gerichtsakten aus dem Archiv der Familie Schwarzenberg gab es bis dato nicht viele Erkenntnisse. Eine bodenmagnetische Untersuchung der GeoSphere Austria Ende Mai forderte nun Neues zutage: „Wir gingen von ein paar Skeletten rund um die Säulen aus“, sagt Koch. „Wie es aussieht, erstreckt sich das Gebiet aber viel weiter.“

So gut wie auf dem gesamten Gebiet zeigten sich Metallteile. „Das können Gürtelschnallen, Schwerter, Hufnägel sein“, sagt Koch. „Nicht in allen Gruben müssen Skelette sein, aber man kann es auch nicht ausschließen.“

Die größte Überraschung war aber die Entdeckung einer Straße. Wie alt sie ist, müssen weitere Forschungen zeigen. 

Finanzen für weitere Schritte müssen aufgestellt werden
Wie geht es nun weiter für das Team? „Wir müssen ein Konzept machen und die Finanzierung auf die Beine stellen“, sagt Peter Koch. „Grabungen gab es bis dato auf rund hundert Quadratmetern. 20.000 hätten wir aber noch.“ Und mit den Grabungen ist es nicht getan: Die Funde müssen von Gerichtsmedizin und Archäologie auch untersucht werden. Im Stift Admont hofft man, in Prozessakten zu eventuellen Hexenverbrennungen einsehen zu können.

Kurzum: Es wird noch Jahre dauern, bis die gruseligen Rätsel der Richtstätte gelöst sind. Einen Termin beim Land Steiermark, um weitere Pläne – etwa, wie man die Ergebnisse für Bevölkerung und Tourismus aufbereiten will – gibt es schon.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Steiermark



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt