Bis zum Wochenende lassen uns Temperaturen deutlich über der 30-Grad-Marke ordentlich schwitzen. Auf Abkühlung in der Nacht ist auch nicht zu hoffen – es stehen Tropennächte, in denen es nicht unter 20 Grad abkühlt, bevor. Das schlägt sich auf unsere Gesundheit. Vor allem ältere Personen und Kinder sind gefährdet.
Feuchtigkeit und Schwüle sowie fehlende größere Abkühlung in der Nacht belasten den Körper, doch „grundsätzlich sind es die hohen Temperaturen“, betonte Wolfgang Schreiber, Chefarzt des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK). Zwar habe der Körper Mechanismen, um auf Hitze und Kälte zu reagieren, aber an diesen Tagen mit Tropennächten komme er an seine Grenzen. Das betreffe vor allem die Älteren und die ganz Kleinen, „besonders die Alten, weil sie geringeres Körperwasser zur Verfügung haben“, wie es medizinisch heiße, und weil diese oft durch Vorerkrankungen fragiler sind. Senioren und Kinder schwitzen außerdem weniger.
„Ältere Personen sollten, wenn sie Einkäufe nicht delegieren können, nur in den Morgenstunden hinausgehen, wo es noch kühler ist“, sagte Rot-Kreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber. Männer haben zudem öfter schon weniger Haare am Kopf, und ältere Frauen auch dünnere Haare, daher seien Kappe oder Sonnenhut ratsam. Kopfbedeckungen sind auch bei Kindern wichtig, bei ganz Kleinen sollte direkte Sonneneinstrahlung auf den Körper insgesamt vermieden werden. Generell sollten bei großer Hitze alle Menschen zu lange pralle Sonne vermeiden – und: „trinken Sie ausreichend Wasser – zwei bis drei Liter über den Tag verteilt“, rät der Notfallmediziner, aber möglichst keinen Alkohol.
Gewitter sorgen zwischendurch für Abkühlung
Zwischendurch werden aber Gewitter für Abkühlung sorgen, hieß es von Geosphere Austria. Es wird „hochsommerlich, aber nicht beständig“, schildert Geosphere-Meteorologin Sabrina Nujic-Marth. Schon am Mittwoch könne die Hitze von Gewittern unterbrochen werden. Am geringsten ist die Gewittergefahr im Süden und Südosten, abseits der Berge. Mancherorts kühlt es über Nacht nicht unter 22 Grad ab, die Höchstwerte liegen von West nach Ost bei 27 bis 36 Grad, außerdem wird es ziemlich schwül.
Der Wochen-Ausblick
Ähnlich ist die Wetterlage am Donnerstag. Der Freitag werde dann voraussichtlich im Osten der heißeste Tag der Woche mit bis zu 37 Grad. Im Westen gebe es schon Abkühlung mit Höchstwerten von 25 bis etwa 29 Grad. Am Wochenende setzt sich das West-Ost-Gefälle fort mit noch deutlich kühleren Temperaturen im Westen des Landes. Diese Front liege dann quer über Österreich, zumindest im Osten schaut es laut der Meteorologin aber nicht nach nachhaltiger Abkühlung aus. Das Wetter bleibe „auf längere Sicht wahrscheinlich auf der hochsommerlichen Seite, eventuell mit einem kurzen Dämpfer am Sonntag“.
Zahl der Hitzetage hat sich vervielfacht
Die Zahl der Hitzetage mit mindestens 30 Grad hat sich in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht, geht aus den Daten der Geosphere hervor. Im Zeitraum 1991 bis 2020 gab es in einem durchschnittlichen Jahr in den Landeshauptstädten bereits zwischen 23 Hitzetagen in Innsbruck – gefolgt von Wien und Eisenstadt mit 21 – und neun in Bregenz. Die Rekorde liegen größtenteils bei mehr als 40 Hitzetagen.
In drei Landeshauptstädten gab es heuer bis zum (gestrigen) Montag sieben Hitzetage, nämlich in Innsbruck, St. Pölten und Eisenstadt. In Wien, Linz und Graz waren es bisher sechs, in Salzburg und Klagenfurt vier und in Bregenz entsprechend dem langjährigen Mittel am wenigsten mit bisher zwei Hitzetagen, berichtete Geosphere-Klimatologe Hans Ressl am Dienstag. Am 7. April war heuer der früheste Hitzetag in der österreichischen Messgeschichte in Bruck an der Mur registriert worden, zehn Tage vor altem Rekord aus dem Jahr 1934.
Kirchen und Cooling Center bieten Erholung vom Hitzestress
Das Rote Kreuz bietet laut einer Aussendung etwa in Wien in der Millennium City und im Shopping Center Nord (SCN) Cooling Center an. Die Bevölkerung kann sich dort in klimatisierten Räumen auf Liegestühlen abkühlen, auch Wasser steht zur Verfügung. Erholung vom Hitzestress gibt es auch in Kirchen, mit durchschnittlich zehn Grad unter den Außentemperaturen, informierte die Kathpress. Noch kühler sei es in den Katakomben und Krypten mit konstant bleibenden Temperaturen zwischen rund zehn und 19 Grad.
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