Referendumsforderungen
Widerstand gegen Song Contest in der Schweiz
Als Song-Contest-Sieger darf die Schweiz im kommenden Jahr den Eurovision Song Contest ausrichten. Mehrere Städte bewerben sich schon für den größten Musikwettbewerb der Welt. Doch es regt sich zunehmend Widerstand gegen die Show. Mehrere Parteien fordern sogar Volksabstimmungen.
In diesen sollen alle Kredite für die Durchführung des ESC dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden. Im Rennen um die Austragung sind Zürich, Genf, Basel und Bern/Biel. Die geschätzten Kosten von über 40 Millionen Franken (rund 41,2 Millionen Euro) würden zum größten Teil aus Steuergeldern finanziert, kritisiert die Partei.
Kritik an Richtung, in die sich ESC „entwickelt“
Der Gesangswettbewerb hätte zwar das Potenzial zu einem fröhlichen Volksfest, habe sich aber in den letzten Jahren „in eine andere Richtung“ entwickelt, findet die EDU. Zuletzt hätten sich antisemitische Vorfälle gehäuft. Die Demonstrationen gegen die israelische Sängerin Eden Golan ließen zudem befürchten, dass die Durchführung des ESC in der Schweiz ein erhebliches Sicherheitsrisiko mit sich bringen könnte. Zudem gebe es immer mehr Auftritte, in denen Satanismus und Okkultismus zelebriert werde. Ein zumindest optisches Beispiel dafür war der diesjährige Auftritt der Sängerin Bambie Thugs aus Irland.
In Zürich, wo das Stadtparlament vergangene Woche einen 20-Millionen-Kredit genehmigte, will sich auch der Bund der Steuerzahler gegen den ESC wehren. Am Mittwochabend will die SVP-nahe Organisation das Referendum offiziell beschließen. Referendums-Drohungen stehen auch in Bern im Raum.
Auf kantonaler Ebene drohen SVP und EDU mit dem Referendum gegen den Kredit von knapp 30 Millionen, den die Kantonsregierung vorlegte. Mit dem Geld sollen vor allem Sicherheitskosten gedeckt werden.
In diesen Städten gibt es keinen Aufstand
In Basel-Stadt war bisher keine Opposition gegen eine allfällige Austragung des Eurovision Song Contest spürbar. Im Gegenteil: Bereits Anfang Juni hatte der Große Rat eine von der GLP eingebrachte Resolution für eine Bewerbung mit 74 zu 8 Stimmen bei 6 Enthaltungen verabschiedet. Dabei stellten sich auch die meisten Mitglieder der SVP-Fraktion auf die Befürworterseite. Auch in Genf gibt es bisher keinen Widerstand.
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