Operndiva Cecilia Bartoli und Hollywood-Star John Malkovich diskutieren am Mittwochabend (17. Juli) in der Wiener Staatsoper in „Their Master’s Voice“ über das Leben des berühmten Kastraten Farinelli.
Wo „La Bartoli“ auftritt, wird sie wie ein Popstar gefeiert. Nun versucht sie, ihren Triumph als Cleopatra, vor wenigen Tagen an der Staatsoper beim Gastspiel der Oper von Monte-Carlo, noch zu toppen:
Cecilia, Grande Dame der Barockoper, tritt im Rahmen des Festivals „Barocchissimo“ in einer Supershow „Their Master’s Voice“ mit Hollywood-Star John Malkovich an: Sie gedenken des einst vergötterten neapolitanischen Kastraten Farinelli (1705 bis 1782), der in Wien von Kaiser Karl VI. zum „Hof- und Kammer-Musicus“ ernannt wurde und 1000 Gulden Jahresgehalt erhielt.
Was interessiert zwei Ikonen wie Malkovich (70), einen der prägenden Filmschauspieler unserer Zeit, und die Bartoli an Farinelli, dem „größten Gesangswunder aller Zeiten“, von dem Chronisten berichten, dass „magischer Zauber alle zu ihm hinzieht“. „Keineswegs nur sein betörender Gesang“, sagt Malkovich. Er erarbeitete gemeinsam mit dem Autor und Regisseur Michael Sturminger für Monte-Carlo – Premiere war im April – eine klug amüsante Musiktheaterperformance über Farinelli, der vor der Pubertät einer Kastration unterzogen wurde, um seinen Stimmwechsel zu unterbinden und seine wunderbare Sopranstimme zu erhalten. „Eine grauenvolle Praxis, Buben so zu misshandeln, absolut unmenschlich“, sagt Malkovich.
„Wir erzählen die Geschichte des alternden – fiktiven – Countertenors Jeff Himmelhoch, der behauptet, Farinellis Memoiren gefunden zu haben“, erklärt Michael Sturminger das Projekt. „Jeff macht daraus ein Musiktheaterstück voll Augenzwinkern und Witz – und scheitert. Theater auf dem Theater! Uns geht es dabei auch um Fragen zur Psyche von Kastraten und wer heute ihre Rollen gestalten soll, also um heute viel diskutierte Genderfragen im künstlerischen Betrieb.“
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