Aktion in Linz

StoP-Flashmob als Protest gegen Femizide

Oberösterreich
09.07.2024 18:00

Die brutale Ermordung einer Linzer Seniorin (90) durch ihren Ehemann brachte das Fass zum Überlaufen. Bei einem Flashmob protestierten am Dienstag in der Innenstadt Frauen gegen zunehmende Gewalt. Die Bilanz ist tatsächlich besorgniserregend: Allein 13 Morde wurden seit Jahresbeginn an Frauen verübt.

Um exakt 12.05 Uhr ertönte auf dem Martin-Luther-Platz in Linz ein Pfiff. 13 in „StoP“-Transparente gehüllte Frauen gingen zu Boden, blieben minutenlang reglos liegen. Andere machten mit Plakaten und einem Kreuz darauf aufmerksam, dass es allein heuer in Österreich schon 13 Morde an Frauen gegeben hat.

Mit Transparenten wie „Hinschauen gegen das Hinhauen“ wurde auf die Problematik aufmerksam gemacht (Bild: Wenzel Markus/Markus Wenzel)
Mit Transparenten wie „Hinschauen gegen das Hinhauen“ wurde auf die Problematik aufmerksam gemacht

„Es ist bereits 5 nach 12. Wir wollen die hohe Zahl an Femiziden nicht länger hinnehmen, fordern von Politik und Zivilgesellschaft, aktiv dagegen vorzugehen“, sagt Elisa Lummerstorfer von StoP Linz, einer Initiative für Stadtteile ohne Partnergewalt, die den Flashmob koordinierte.

Mord in Linz als Anlass
Es war der Mord an einer 90-jährigen dementen Linzerin, die Ende Juni in ihrer Wohnung vom Ehemann (84) mit einer Kettensäge umgebracht worden war. Der Täter nahm sich anschließend selbst das Leben.

13 Frauen legten sich regungslos auf den Boden des Martin-Luther-Platzes in Linz, gedachten dabei der heuer schon 13 Femizide. (Bild: Wenzel Markus)
13 Frauen legten sich regungslos auf den Boden des Martin-Luther-Platzes in Linz, gedachten dabei der heuer schon 13 Femizide.

„Ältere Frauen, vor allem, wenn sie pflegebedürftig sind, gelten als besonders gefährdet, weil es noch schwieriger ist, für sie Hilfe zu organisieren“, erklärt Sozialarbeiterin Ramona Holzschuh. Für pflegebedürftige Seniorinnen sei es kaum möglich, in einem Frauenhaus unterzukommen. „Die Zahl an Femiziden bei Frauen über 60 steigt seit Jahren an. Das ist besorgniserregend und macht wütend.“

Mehr Gewaltprävention gefordert
Forderung der Aktivistinnen: Ausbau und längerfristige Finanzierung von Gewaltpräventions-Projekten und Opferschutzeinrichtungen sowie Themenspezifische Schulungen für Mitarbeiter von Polizei, Justiz, Bildungs- und Gesundheitswesen.

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