Die „Krone“ begleitete ÖBB-Mitarbeiter bei der Kontrolle von Steinschlagnetzen an der Bahnstrecke. Moderne Technik soll mehr Sicherheit bringen.
Mit einer Machete kämpft sich Nikolaus Wahl gemeinsam mit Hans Jörg Laimer durch das dichte Gestrüpp an einem Steinschlagzaun im Salzachtal entlang. „Da hatten wir unlängst wieder einen Steinschlag“, berichtet Wahl. Bei der Begutachtung stellt sich schnell heraus, dass das herabgestürzte Gestein aus dem Netz entfernt werden muss. Das passiert mittels Bagger – schon zweimal dieses Jahr. „Einen Stein werden wir zuvor sprengen müssen“, sagt Geologe Laimer. Auf dem Stück zwischen Lend und Taxenbach wurden in der Vergangenheit bereits große Brocken vom Fels gesprengt, damit diese später nicht das Netz durchschlagen können. An jener Stelle, wo der Zaun die Landesstraße und Bahnstrecke schützt, werden Belastungen bis zu 500 Kilojoule abgefangen. „Das entspricht ungefähr der Wucht eines VW Golfs im freien Fall“, so Wahl, Anlagentechniker für Naturgefahren.
An der Stelle in Lend kommt mittlerweile modernste Technik im Feldversuch zum Einsatz. Sensoren an den Stützen messen, ob es einen Einschlag gibt und melden diesen an die Zentrale. Mittels Kamera können sich die ÖBB-Mitarbeiter gleich live ein Bild vom Geschehen machen. „Die Netze müssen trotzdem ständig kontrolliert werden“, sagt der Techniker. Generell bedeutet jeder Schutzbau viel Arbeit. Der Bewuchs muss ständig geschnitten, Becken vom Material bereinigt werden. Die ÖBB betreiben dabei einen enormen Aufwand, um die Strecken sicher zu gestalten.
Die Lage im Salzachtal ist dabei speziell. Geologe Laimer erklärt: „Es gehört in Österreich zu den heikelsten Gebieten, weil hier die Salzachstörung verläuft.“ An dieser Störung prallen zwei Gesteinsarten der Alpen tektonisch aufeinander, was die Probleme verursacht. Ein weiterer Hauptgrund für Steinschläge sind massive Regenfälle. Diese wurden in den vergangenen Jahren immer extremer.
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