Russen in Kiew

Neue Taktik ermöglichte Angriff auf Kinderklinik

Ausland
09.07.2024 22:25

Mindestens 27 Menschen wurden bei den jüngsten russischen Angriffen auf Kiew getötet, darunter vier Kinder. Raketen trafen unter anderem das größte Kinderkrankenhaus des Landes. Dass so viele Geschosse ihr Ziel treffen konnten, hat laut dem ehemaligen Sprecher der ukrainischen Luftwaffe mit einer neuen Taktik zu tun.

Yuriy Ignat berichtete von 44 Raketen verschiedenen Typs, die auf die ukrainischen Städte abgefeuert worden seien. 33 davon hätte die Flugabwehr abfangen können. „Leider verbessert der Feind nicht nur die Aufklärungs- und Kampfdrohnen, sondern auch andere Angriffsmittel – Marschflugkörper und ballistische Raketen – ständig. Dadurch wird es immer schwieriger, sie zu entdecken und zu zerstören“, sagte Ignat. Diese Raketen würden mit zusätzlichen Funktionen wie Radar- und Wärmefallen ausgestattet.

Eine russische KH-101-Rakete (Bild: AFP/Handout/Ukrainian Security Service)
Eine russische KH-101-Rakete
Einsatzkräfte einen Tag nach dem Angriff (Bild: AFP/AFP or licensors)
Einsatzkräfte einen Tag nach dem Angriff
Betten des Kinderkrankenhauses (Bild: AP/Anton Shtuka)
Betten des Kinderkrankenhauses
Ein Bewohner in einem zerstörten Haus in Kiew (Bild: AFP/Anatolii Stepanov)
Ein Bewohner in einem zerstörten Haus in Kiew
Aufräumarbeiten in der ukrainischen Hauptstadt (Bild: AFP/Anatolii Stepanov)
Aufräumarbeiten in der ukrainischen Hauptstadt

Auch ältere Raketen trafen
Bei dem jüngsten Angriff seien die Marschflugkörper „manchmal nur bis zu fünfzig Meter“ hoch geflogen. Das habe es der ukrainischen Flugabwehr schwer gemacht, weil Zeit zum Reagieren gefehlt hätte. Die Luftwaffe teilte mit, dass diesmal unter anderem mehrere Raketen der älteren Sorte Ch-101 ihr Ziel getroffen hätten. Zu diesem Schluss kommen Fachleute, die Videoaufnahmen auswerteten und die Schäden vor Ort untersuchten.

Andere Städte in der Ukraine wurden ebenfalls mit Raketen attackiert. Bei dem schwersten Luftangriff seit Monaten kamen mindestens 41 Zivilpersonen ums Leben. Mehr als 100 weitere wurden verletzt.

Fast 1900 Angriffe auf Krankenhäuser und Co
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat seit Kriegsbeginn im Februar 2022 fast 1900 Angriffe auf Krankenhäuser, Arztpraxen, Krankenwagen und ähnliche Ziele gezählt. Einrichtungen zur Gesundheitsversorgung dürfen laut dem universellen humanitären Völkerrecht eigentlich nicht attackiert werden.

Die ukrainischen Truppen reagierten bereits mit Drohnenangriffen auf Gebiete in Russland. In Wolgograd wurde ein Tanklager in Brand gesetzt. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden 38 Kampfdrohnen abgefangen. Vorübergehend konnten keine Flugzeuge starten oder landen.

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