Teleprompter half sehr
Biden hielt pannenfreie Rede bei NATO-Gipfel
Nach einer Serie von Versprechern und schwachen Auftritten, die Zweifel an seinem Gesundheitszustand aufkommen ließen, hat US-Präsident Joe Biden zum Auftakt des NATO-Gipfels eine kraftvolle Rede gehalten. Dies gelang ihm diesmal ohne Pannen – vermutlich nicht zuletzt wegen der Hilfe eines Teleprompters.
Die NATO feiert ihr 75-jähriges Bestehen – Biden ist mit 81 Jahren sogar ein wenig älter als die Allianz. Zum Festakt hielt er nun eine kämpferische Eröffnungsrede, in der er sich keinen Patzer erlaubte. Jeder Schritt Bidens wird in der Debatte um die körperliche Fitness des 81-Jährigen aktuell unter die Lupe genommen.
Nach seiner NATO-Rede dürfte der US-Präsident aufgeatmet haben. Denn anders als bei seinem TV-Debakel vor eineinhalb Wochen gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump verlor Biden nicht den Faden.
Biden sprach kraftvoll und deutlicher
Das lag vor allem an einem treuen Helfer Bidens: dem Teleprompter. Biden las – wie üblich bei solchen Veranstaltungen – den Redetext komplett vom Prompter ab. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf der Bühne für seine Leistung dankte, schaute er ihn die meiste Zeit nicht direkt an, sondern las den Text ab. Biden verlieh Stoltenberg die Freiheitsmedaille des Präsidenten, eine der höchsten zivilen Auszeichnungen. Auch das Umhängen der Medaille klappte ohne Patzer. Biden sprach – anders als bei der TV-Debatte – kraftvoll und auch wesentlich deutlicher.
Pressekonferenz zu Ende des Gipfels fordert Spontanität
Die größten Schnitzer leistet sich Biden aber ohnehin in der Regel nicht, wenn er Reden vom Teleprompter abliest. Schwierig wird es für den 81-Jährigen, wenn er frei spricht. Dann verwechselt er regelmäßig Namen und Orte, führt Sätze und Gedanken nicht zu Ende und ist teils auch sehr schwer zu verstehen. Daher steht die eigentliche Bewährungsprobe für den US-Präsidenten auch noch aus: Am Donnerstag will er zum Ende des NATO-Gipfels eine Pressekonferenz geben. Da wird er spontan reagieren müssen – der Teleprompter wird ihm nicht helfen können.
Biden sagt Ukraine weitere Ausrüstung zu
Biden kündigte an, dass die USA und weitere NATO-Staaten der Ukraine zusätzliche Ausrüstung zur Abwehr russischer Luftangriffe liefern wollen. In einem gemeinsamen Statement war von „zusätzlichen“ Patriot-Luftabwehrsystemen die Rede. Außerdem sollten Dutzende taktischer Luftabwehrsysteme – etwa vom Typ Nasams oder Iris-T – an Kiew gehen, hieß es darin weiter. „Diese Systeme werden die Luftverteidigung der Ukraine weiter ausbauen und stärken.“ Die gemeinsame Erklärung kam unter anderem von den USA, Deutschland, den Niederlanden, Rumänien und Italien.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mahnt seit mehreren Monaten, dass weitere Patriot-Systeme nötig seien, um die ukrainischen Städte und Ballungsräume zu schützen. Die USA stellten dem angegriffenen Land bereits eines zur Verfügung und beliefert es außerdem regelmäßig Patriot-Raketen. Die Deutschland stellte sogar drei dieser Abwehrsysteme bereit. Rumänien stellte ein weiteres in Aussicht.
Der Krieg in der Ukraine gehört zu den Hauptthemen beim NATO-Gipfel in Washington. Die Staats- und Regierungschefs der 32 Mitgliedsstaaten des Verteidigungsbündnisses feiern dort das 75. Jubiläum der NATO.
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