Hätte sich der alte Kaiser jemals träumen lassen, dass in seinem stattlichen Zeremoniensaal in der Neuen Hofburg einmal einem indischen Premierminister groß aufgetischt wird? Das ist die neue Zeit.
Bei ganz wichtigen Staatsgästen holt die Republik kaiserlichen Prunk zu Hilfe. So gestern bei dem charismatischen indischen Regierungschef, seinem Außenminister und mehreren Dutzend Wirtschaftskapitänen.
Beide Staaten verbindet der Glaube an die Demokratie, sagte Modi. Die jüngsten Parlamentswahlen, bei denen er Verluste erlitt, nennt er ein „Festival der Demokratie“.
Das kam nicht von Ungefähr. Er könne nicht verstehen, ergänzte der Inder im Delegationsgespräch, weshalb alle Staaten Chinas neuer Seidenstraße nachlaufen. Das sei kein Wirtschaftsprojekt, sondern ein strategisches Projekt. Wer eine freie, transparente Marktwirtschaft nach rechtsstaatlichen Grundsätzen suche, sei in Indien bestens aufgehoben.
Da haben wir sie: Die Rivalität der beiden asiatischen Riesen. Modi stellte sich als Wirtschaftsreformer dar, der schon auf eine Mittelschicht (also Konsumenten) von 800 Millionen Menschen hinweisen könne mit 140.000 Start-ups und auf dem Sprung zur digitalen Vernetzung.
In Österreich, das kein Mitglied der Seidenstraße ist, sieht der Premier ein Tor nach Europa. Er hoffe auf eine Partnerschaft „süßer als Mozarts Musik und mächtiger als die Donau“.
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