Aufrüstung an Grenzen
„Überraschung vermeiden“: Polen verstärkt Militär
Polen plant die Verstärkung seiner Militärpräsenz und Verteidigungssysteme an seinen Grenzen zur russischen Enklave Kaliningrad und zum östlichen Nachbarland Belarus. Ein verkürzter Zeitplan und deutlich mehr Truppen sollen russische Aggressionen eindämmen.
Die Zahl der derzeit fast 6000 Soldaten solle auf bis zu 17.000 aufgestockt werden, erklärte der Chef des Generalstabs der polnischen Armee, General Wieslaw Kukula, am Mittwoch. 8000 Soldaten sollen demnach vor Ort sein, erklärte er weiter.
Polen will „Überraschungen“ vermeiden
Weitere 9000 sollen als „schnelle Grenzreaktionstruppe“ binnen 48 Stunden dorthin verlegt werden können. Die Maßnahme diene dazu, die Grenzschützer vor Ort zu unterstützen, mögliche „Überraschungen“ seitens Moskau und Minsk abzuwehren sowie den Bau wichtiger Verteidigungsinfrastrukturen zu schützen und zu unterstützen, erklärte Kukula. Dabei gehe es nicht nur um die Sicherheit Polens, „sondern auch um die der baltischen Staaten“.
Polen hat eine der schlagkräftigsten Armeen im NATO-Verbund:
„Jeder ist sich der Gefährlichkeit der Situation bewusst, ich denke hier an den Krieg in der Ukraine und an das, was die Russische Föderation tut“, sagte der stellvertretende polnische Verteidigungsminister Cezary Tomczyk vor Journalisten. Er wies auf die „ständigen Provokationen“ an der Grenze zwischen Polen und Belarus hin, die die Außengrenze der EU und der NATO bildet.
Zeitplan wird deutlich verkürzt
Statt wie zunächst geplant bis 2032, sollen die Ziele des Projekts bereits bis 2028 erreicht werden. Polens Regierungschef Donald Tusk hatte jüngst verkündet, Warschau werde im Rahmen des Projekts mehr als zwei Milliarden Euro in die Sicherung seiner Grenze zu Russland und Belarus investieren.
Seit Beginn des russischen Kriegs in der Ukraine im Februar 2022 zählen Polen und die Baltenstaaten zu den entschlossenen Unterstützern der Ukraine.
Angesichts der russischen Bedrohung hat Warschau eine rasche Modernisierung seiner Armee eingeleitet, den Verteidigungshaushalt erhöht und Milliarden Dollar in militärische Ausrüstung, hauptsächlich aus den USA und Südkorea, investiert.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.