Zähne abgebrochen

Pfleger (45) soll Schützlinge in NÖ gequält haben

Niederösterreich
10.07.2024 16:46

Ein ungarischer Pfleger soll Heimbewohner im Mostviertel (NÖ) misshandelt und eingesperrt haben. Kolleginnen hatten die Causa ins Rollen gebracht. Vor Gericht leugnet der 45-Jährige die Vorwürfe.

Er soll Patienten über Monate geschlagen, getreten, beschimpft und auch eingesperrt haben. In seiner Funktion als Pfleger sei er aggressiv und gewalttätig gewesen, habe immer wieder die Nerven verloren. Drei Kolleginnen meldeten schließlich die Vorfälle. Nun fand sich der 45-Jährige auf der Anklagebank vor Gericht in St. Pölten wieder.

„Sie sehen hier einen wunderbaren Menschen sitzen, der sich um die Personen gekümmert hat, bei denen andere wegschauen“, hält die Verteidigung gleich zu Beginn fest. Gemeint sind in diesem Fall sowohl körperlich als auch geistig behinderte Menschen.

Der Prozess fand am Landesgericht St. Pölten statt. (Bild: P. Huber)
Der Prozess fand am Landesgericht St. Pölten statt.
(Bild: Honorar)

Der 45-Jährige hat von März 2022 bis 18. Dezember des Vorjahres als Pfleger in betreuten Wohngemeinschaften im Mostviertel gearbeitet. In dieser Zeit soll er die bewegungseingeschränkten und psychisch beeinträchtigten Patienten mehrfach misshandelt haben. Nun musste sich der Ungar wegen Quälens oder Vernachlässigens wehrloser Personen sowie schwerer Körperverletzung verantworten.

 Zeuginnen belasten den früheren Kollegen schwer 
So soll der ehemalige Pfleger etwa einen Schützling am Genick gepackt und gegen einen Schrank gestoßen haben, ein anderes Mal seien dem Mann infolge der Schläge zwei Zähne abgebrochen. „Er ist gestürzt“, erklärt der Angeklagte die Verletzungen.

Von blutigen Lippen, über Fußtritte und kalte Duschen bis hin zu versperrten Zimmertüren reichen dabei die Vorwürfe. Er selbst bekannte sich nicht schuldig. „Ich habe keine Vorstellung, warum mir so etwas vorgeworfen wird“, so der Angeklagte.

Prozess auf unbestimmte Zeit vertagt
Die Pfleglinge hätten sich selbst verwundet, eingesperrt wurden sie zum Schutz bei Gewaltausbrüchen. Und bei den Kollegen seien weitaus gravierendere Verletzungen passiert. Der Prozess wurde zur Einholung weiterer Unterlagen, wie etwa Pflegeberichte, auf unbestimmte Zeit vertagt.

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