Österreich Gesundheitswesen soll digitaler werden. Ab 2026 sollen Arzttermine über die Hotline 1450 flächendeckend gebucht werden können, zudem sollen Videokonstellationen verstärkt angeboten werden. „Digital vor ambulant vor stationär“ sei der Leitsatz, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Mittwoch.
„Es muss den Patientinnen und Patienten nutzen“, Datensicherheit habe oberste Priorität. Daten, die bereits vorhanden seien, würden lediglich miteinander verknüpft und zugänglich gemacht, sagte Rauch. So sollen künftig etwa sämtliche Befunde und Bilder in die Gesundheitsakte ELGA samt eigener App eingebunden werden. Die Vision sei, dass Patientinnen und Patienten nicht mehr ein „Sackerl voller Befunde und Röntgenbilder von Arzt zu Arzt tragen und ihre Krankengeschichte neu erzählen müssten“, sagte Andreas Hubmann, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK).
Rettung bekommt Zugang zu ELGA
ELGA soll dann dazu dienen, dass Medikamente, Vorerkrankungen und Laborbefunde übersichtlich und möglichst vollständig abgerufen werden können. Die Rettung und die Mitarbeitenden von 1450 haben künftig Zugang zu den Daten. Wahlärztinnen und Wahlärzte werden zudem an das E-Card-System angebunden.
Eine weitere Neuerung betrifft Menschen mit chronischen Erkrankungen, die ab kommendem Jahr Gesundheits-Apps verschrieben bekommen können, beispielsweise eine Hilfe bei der Ernährung für Patientinnen und Patienten mit Diabetes. „Das sind Weichenstellungen, um die uns andere Länder in Europa durchaus beneiden“, ist der Gesundheitsminister überzeugt.
Die Kosten für die digitalen Neuerungen betragen laut Schätzungen 51 Millionen Euro jährlich. Die „e-Health-Strategie Österreich“ wurde vom Bund, den Ländern und der Sozialversicherung gemeinsam erarbeitet, ihre Prioritäten sind bis 2030 angesetzt.
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