Apple entgeht im Streit mit der EU-Kommission einer hohen Wettbewerbsstrafe. Die Wettbewerbshüter in Brüssel akzeptieren Zugeständnisse des US-Unternehmens und legen damit einen seit Jahren andauernden Disput um das Bezahlsystem Apple Pay bei.
Die Kommission hatte Apple vorgeworfen, die Konkurrenz im Bereich mobiler Brieftaschen zielgerichtet zu behindern. Wenn beispielsweise Banken ihre Karten zum kontaktlosen Bezahlen auf dem iPhone nutzbar machen wollen, ging das bisher nur über Apple Pay und Apples hauseigene mobile Geldbörse Wallet.
Zugang zu NFC-Chip
Die Zugeständnisse des US-Konzerns räumten die kartellrechtlichen Bedenken nun aber aus, so die Brüsseler Behörde. Der iPhone-Konzern sicherte demnach anderen Entwicklern von mobilen Geldbörsen und Bezahldiensten kostenlosen Zugang zum NFC-Chip seiner Geräte fürs kontaktlose Zahlen zu.
Banken kritisierten schon lange, dass sie nicht an Apple vorbei auf den NFC-Funkchip zugreifen können, über den man das iPhone an der Ladenkasse statt einer Bankkarte einsetzen kann. Dass Apple Pay als einziger Weg dafür gedacht war, erklärte Apple unter anderem mit Sicherheitsüberlegungen. Die von Apple angebotenen Zusagen sollen zehn Jahre in Kraft bleiben.
Milliardenstrafe entgangen
Wenn die EU-Kommission die Zugeständnisse von Apple als nicht ausreichend betrachtet hätte, hätte der Konzern vermutlich eine Milliardenstrafe zahlen müssen. Wenn ein Unternehmen sich nicht an die EU-Wettbewerbsregeln hält, kann die Kommission unter anderem eine Strafe von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes verhängen.
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