„Krone“-Kommentar
Schlechte Erfahrungen
Bei den Demokraten mehren sich die Stimmen, die US-Präsident Joe Biden auffordern, seine neuerliche Kandidatur für die Schlacht um das Weiße Haus zurückzuziehen und den Weg freizumachen für einen neuen Kandidaten, eine neue Kandidatin. Das mag verständlich sein, nach Bidens desaströsem Auftritt bei der ersten TV-Diskussion gegen Herausforderer Donald Trump, aber just zu einem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit zu gehen, an dem Biden in Washington die Staats- und Regierungschefs seiner NATO-Partner zu Besuch hat, ist sicher nicht die feine englische Art. Aber Rücksichtnahme ist nun einmal keine politische Kategorie.
Fest steht, dass die Diskussion sich nicht mehr einfangen lässt. Joe Biden und sein Team versuchen es bisher dennoch.
Erstens, weil Biden weiterhin überzeugt ist, dass er der Einzige ist, der Trump schlagen kann. Das hat er schließlich schon einmal bewiesen, während die so siegesgewisse Hillary Clinton vier Jahre zuvor gegen Trump verloren hatte.
Zweitens, weil die Demokraten in ähnlichen Situationen sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben.
So verzichtete 1968 Präsident Lyndon B. Johnson wegen schlechter Umfragewerte überraschend auf eine neuerliche Kandidatur. Die „Washington Post“ dankte ihm noch für sein „persönliches Opfer“ – aber dann wurde der Republikaner Richard Nixon gewählt. Und Ähnliches trug sich vor genau 100 Jahren zu. Der Kompromisskandidat hatte ebenfalls keinen Erfolg...
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