Das Drama hat ein Ende

Vom ehemaligen Drogenplatz zur hübschen „Piazza“

Tirol
12.07.2024 13:00

Einst musste man die Toilettenanlagen schließen, um dem „Drogenproblem“ am Bozner Platz Herr zu werden. Nun wird die „Visitenkarte“ von Innsbruck, über die täglich 10.000 Menschen gehen, aufgehübscht. 31 Bäume und eine Begegnungszone sollen zum Verweilen einladen.

Der Innsbrucker Gemeinderat traf sich vor der Sommerpause, um noch einiges unter Dach und Fach zu bringen. Zu den Geburtswehen der Innsbrucker Regierung zählte auch die Frage: Was machen wir mit den unerledigten Anträgen des alten Gemeinderates?

Fast 200 Anträge landen im Papierkorb
Die Aufregung war groß – 250 bereits abgestimmte, aber noch unerledigte Anträge wären – wie berichtet – für die Tonne gewesen, wenn die neue Regierung der Opposition nicht die Möglichkeit gegeben hätte, Anträge ihrer Wahl in die neue Periode „hinüberzuretten“ – insofern sie dem Koalitionsvertrag nicht widersprechen.

153 Anträge gingen ein, jene seitens der Koalition hat man abgezogen (wer in der Regierung sitzt, ist auf Anträge jener Art nicht angewiesen) –, die restlichen wurden dahingehend überprüft, ob sie eben mit dem „Zukunftsvertrag“ in Einklang sind oder nicht. Bei 58 war das der Fall, so viele Anträge werden also noch behandelt. 192 Anträge landen demnach im Papierkorb.

Das Drama hat ein Ende
Nun ist es hochoffiziell: Das Drama hat ein Ende! Der Bozner Platz oder „Piazza“, wie ihn die Stadtregierung nennt, wurde am Donnerstag beschlossen. 10.000 Menschen gehen täglich über die „Visitenkarte“ von Innsbruck, kommen so vom Bahnhof zur Innenstadt. Kritik gab es natürlich trotzdem seitens der Opposition (über zwei Stunden lang), auch wenn die Stimmung im Vergleich zur letzten Legislaturperiode um ein Vielfaches respektvoller war. 31 Bäume (die noch größer werden müssen), versickerungsfähiger Boden und eine Begegnungszone sind die Eckpunkte.

Wiese will die Stadtregierung keine. Rasenflächen seien wichtig, aber in Parks, nicht in der Innenstadt, wo so viele Menschen diese überqueren. Im Frühjahr 2025 soll mit dem Bau begonnen werden. Kritisiert wurde die Begegnungszone (20 km/h erlaubt), eine Fußgängerzone (5 km/h erlaubt) wäre sinnvoller, findet die Opposition. „Damit könnte man 50 Prozent mehr Förderungen abholen“, strich die Liste ALI heraus. Gegen die Beschlussfassung stimmten die FPÖ, KPÖ, ALI, Liste Fritz und die Liste Tursky (beziehungsweise enthielten sich).

„Wer nicht viel erbt, dem bleibt Eigentum verwehrt“
Das Thema der Aktuellen Stunde, ausgewählt von der Liste Fritz, lautete: „Wohnpreisabzocke stoppen: Spekulanten und Investoren einen Riegel vorschieben“. Liste Fritz: „Derzeit gilt in Innsbruck und Tirol: Wer nicht gewinnt und nicht viel erbt, dem bleibt Eigentum verwehrt“.

Der „Zukunftsvertrag“ der Stadt sieht vor, dass bei Umwidmungen von Freiland ins Bauland 75 Prozent der Stadt zu Wohnbauförderungskonditionen zum Kauf angeboten werden müssen. Auch bei Bebauungsplanänderungen müssen 75 Prozent des Mehrwertes zu Wohnbauförderungskonditionen objektgefördert realisiert werden. So soll die Anzahl der Stadtwohnungen weiter erhöht werden. Derzeit sind von rund 87.000 Wohnungen 17.500 unter städtischer Vergabe. Beweisen darf sich die Regierung nun an einem Groß-Projekt in Amras, wo 140 neue freifinanzierte Wohnungen entstehen sollen. Hier wurde von Seiten der Anrainer eine Petition gegen das Projekt mit rund 600 Unterschriften übergeben.

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