Um den Ausbau der Zugstrecke von Linz zur tschechischen Grenze und weiter nach Prag voranzutreiben, wurde nun die überparteiliche Initiative „Pro Summerauerbahn“ ins Leben gerufen. Auch Mitglieder von vier politischen Parteien ziehen an einem Strang. Dennoch gab es rund um die Initiatorin der Allianz Aufregung.
In Anlehnung an die erfolgreiche Bürgerinitiative „Pro S…10“ wurde im Mühlviertel gestern, Donnerstag, die überparteiliche Initiative „Pro Summerauerbahn“ gegründet. Statt einer Schnellstraße geht es diesmal um den Ausbau der 61Kilometer langen Zugstrecke von Linz nach Summerau. Wie berichtet, wurde das Projekt im „Zielnetz 2040“ von ÖBB und Infrastrukturministerium nicht berücksichtigt. Die Verkürzung der Fahrzeit von Linz nach Prag von derzeit drei Stunden und 40 Minuten auf zweieinhalb Stunden rückt in weite Ferne.
„Diese Fahrzeit ist meine Vision “, sagt ÖVP-Nationalrätin Johanna Jachs, die mit WKO-Obmann Christian Naderer die Initiative auf Schiene brachte. Sie verweist auch auf die enorme Bedeutung für die vielen Pendler: „Täglich fahren 13.788 Menschen aus dem Bezirk Freistadt in den Zentralraum zur Arbeit, nur 9,8 Prozent nutzen die Öffis. Deshalb braucht es den Ausbau.“
Züge sollen mit 160 km/h fahren
Konkret soll die Summerauerbahn zur Hochleistungsstrecke mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h werden. Sie soll nahtlos an die im Ausbau befindliche tschechische Hochgeschwindigkeitsstrecke bis nach Budweis anschließen. Auch der angestrebte Umstieg des Güterverkehrs auf die Gleise würde unterstützt werden und den Startschuss für einen Korridor zwischen dem Südosten Europas und dem europäischen Zentralraum bedeuten.
Der Bezirk Freistadt droht gerade aufs Abstellgleis zu geraten. Wir wollen keine verlorenen Jahre.
Christian Naderer, Initiator „Pro Summerauerbahn“
Im Zuge der Gründung der überparteilichen Allianz mit Politikern von SPÖ, Grünen und FPÖ musste sich Jachs viel Kritik gefallen lassen. Im Bund lehnte die Volkspartei, die mit den Grünen eine Koalition bildet, Anträge zum Ausbau der Summerauerbahn ab.
Darauf bezog sich auch FPÖ-Bezirkschef und Landtagsabgeordneter Peter Handlos bei der Gründungsfeier der Initiative. „Selbstverständlich unterstützen wir den Ausbau. Wir können in Oberösterreich noch so laut schreien – die Entscheidungen werden in Wien getroffen.“
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