US-Geheimdienst:
Russen wollten deutschen Rüstungs-Manager töten
Die russische Regierung soll Anfang des Jahres vorgehabt haben, den Rheinmetall-Chef Armin Papperger zu ermorden. Zum Hintergrund: Der deutsche Rüstungskonzern liefert Waffen und Militärfahrzeuge an die Ukraine …
Der Plot sei Teil einer Serie von geplanten Anschlägen auf Manager europäischer Rüstungskonzerne gewesen: Die deutschen Geheimdienste hätten die Pläne vereitelt, nachdem sie von den USA darüber informiert worden seien, berichtete CNN am Donnerstag unter Berufung auf fünf Behördenvertreter in den USA und Deutschland. Brisant: Der Plan für die Ermordung von Papperger soll besonders weit vorangeschritten gewesen sein.
Papperger hat sich für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine starkgemacht. Sein Konzern, einer der größten Hersteller von Munition weltweit, betreibt gemeinsam mit der Ukraine einen Reparaturbetrieb für Panzer im Westen des Landes. Erst im Juni hat Papperger angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Ukraine ausweiten und Lynx-Schützenpanzer liefern zu wollen.
Im Visier des Kremls
- Seit Beginn des großen russischen Angriffskrieges im Februar 2022 wird die ukrainische Armee von Rheinmetall mit zahlreichen Waffen ausgestattet.
- Darunter ist der „Leopard 1“-Kampfpanzer und „Marder“-Schützenpanzer.
- Rheinmetall ist der größte Rüstungskonzern Deutschlands.
Russische Bedrohungen sollen Ukraine-Unterstützung untergraben
Der deutsche Verfassungsschutz und das deutsche Innenministerium lehnten eine Stellungnahme auf Anfrage ab. Die deutsche Regierung nehme aber die Bedrohungen durch das russische Regime insgesamt sehr ernst, sagte ein Sprecher des Ministeriums. „Unsere Sicherheitsbehörden sind sehr wachsam und handeln entsprechend, in enger Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern.“ Die deutsche Regierung werde sich durch die russischen Bedrohungen nicht einschüchtern lassen. „Wir werden weiter alles daran setzen, mögliche Bedrohungen in Deutschland zu unterbinden.“
Die russischen Bedrohungen zielten vor allem darauf ab, die Unterstützung Deutschlands und seiner Partner für die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Angriffskrieg zu unterminieren. „Das russische Regime setzt Bedrohungen wie Cyberangriffe, Desinformation, Spionage und Sabotage ein“, erklärte er. Im April habe die deutsche Spionageabwehr etwa mögliche Sabotageakte verhindert, die auf die militärische Unterstützung für die Ukraine zielten. Der sogenannte Tiergarten-Mord in Berlin 2019, der nachweislich von staatlichen russischen Stellen in Auftrag gegeben wurde, habe auch die Gefahr durch Staatsterrorismus gezeigt.
Enorme Sicherheitsvorkehrungen
Informationen der „Bild“-Zeitung zufolge steht vor der Rheinmetall-Zentrale in Düsseldorf seit Monaten fast täglich ein Streifenwagen mit mehreren Polizisten, die mit Maschinenpistolen ausgestattet sind. Darüber hinaus soll Papperger seit Monaten Personenschutz haben und rund um die Uhr bewacht werden.
Unbekannte hatten erst im April einen Brandanschlag auf eine Gartenlaube in Pappergers Anwesen in Niedersachsen verübt. Die Ermittlungen dazu laufen, es wird auch geprüft, ob ein Bekennerschreiben von Linksextremisten authentisch ist.
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