Video-Streaming

Werbe-Abos erfreuen sich zunehmender Beliebtheit

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12.07.2024 11:49

Werbung beim Streaming und dafür vergünstigte Abo-Preise? Entsprechende Angebote erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Beim Marktführer Netflix hat sich die Zahl der werbefinanzierten Abos in Deutschland zuletzt verdreifacht, wie aus einer aktuellen Streaming-Studie hervorgeht.

In Deutschland nutzt der Unternehmensberatung Simon-Kucher zufolge bereits mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) ein Werbe-Abo. Bei Disney+ sind es 14 Prozent und bei Netflix 20 Prozent, die sich aktiv für das Werbe-Abo entscheiden. Hierzulande bietet der Streaming-Marktführer bislang noch kein werbefinanziertes Abo an, allerdings wird erwartet, dass das aktuell für 7,99 Euro im Monat erhältliche Basis-Abo noch heuer gegen ein entsprechendes Angebot ersetzt wird.

Drei von vier Prime-Nutzern zahlen für werbefreies Streaming
Bei Amazon Prime ist die Anzahl der Werbeabos mit 23 Prozent laut Studie ähnlich hoch wie bei der Konkurrenz. Das Besondere hier: User müssen für Streaming ohne Werbung einen Aufpreis zahlen. Ganze 77 Prozent der Kunden nutzen diese Option. „Dass drei von vier Amazon-Prime-User einen Aufpreis für werbefreies Streaming zahlen, ist beachtlich!“, betont Lisa Jäger, Partnerin und Managing Partner of Technology, Media & Telco bei Simon-Kucher.

Werbe-Abos erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. (Bild: Simon-Kucher)
Werbe-Abos erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Netflix-Werbeabos haben sich verdreifacht
Besonders bei Netflix würden die Werbeabos aber „rasant“ zunehmen, so Jäger. Im Vergleich zu 2023 hat sich die Anzahl verdreifacht. „Der Streaming-Riese legt eine erhebliche Entwicklung hin – auch getrieben durch den Preisdruck bei den Usern.“

Werbe-Abos befinden sich noch in der Testphase
Ist das der Siegeszug der Werbeabos? Nicht unbedingt: „Trotz Netflixs Höhenflug muss die Rechnung, entgangene Umsätze durch weniger teurere, werbefreie Abos mit mehr Werbeeinnahmen zu kompensieren, nicht immer aufgehen“, so Jäger. „Es kann sein, dass vereinzelte Werbeabos wieder vom Markt genommen werden.“

Viele Anbieter befänden sich noch in einer Test-Phase. Reine Gratis-Dienste wie Amazons Freevee wiesen früheren Studienergebnissen zufolge sogar rückläufigen Trends auf. „Umso spannender, dass Medien berichten, Netflix könnte bald einen kostenlosen, werbefinanzierten Streaming-Service starten.“

Netflix kannibalisiert sich global mit Werbeabos
Auf globaler Ebene kannibalisiert sich Netflix mit dem Werbe-Abo sogar zunehmend. So zeigt die Streaming-Studie, dass die Zahl der User, die von einem teureren Netflix-Abo zum günstigeren Werbe-Abo wechselten, von 42 Prozent auf 46 Prozent steigt. Bei Disney+ sinkt sie hingegen stark von 52 Prozent auf 36 Prozent.

Auf regionaler Ebene könnten die Ergebnisse jedoch ganz anders ausfallen. „Das Werbepaket von Disney+ ist in Deutschland noch zu jung, um verlässliche Aussagen zu treffen“, erklärt Sophia Felgner, Director bei Simon-Kucher. „Während es auf globaler Ebene zahlreiche Neukunden lockt, könnte Disney+ in Deutschland ein ähnliches Schicksal wie Netflix blühen.“

So verzeichnet das 2022 bei unseren nördlichen Nachbarn eingeführte Netflix-Werbe-Abo zwar immer mehr User, aber auch eine noch höhere Kannibalisierungsrate als auf internationaler Ebene.

Sharing-Restriktionen treiben Trittbrett-Streamer zu Werbe-Abos
Das Timing in Sachen Werbe-Abos könnte der Studie nach allerdings kaum besser sein. Sharing-Restriktionen haben den Anteil der Account-Mitnutzer bereits auf 20 Prozent sinken lassen. Knapp die Hälfte (47 Prozent) der Nutzer, die bei Restriktionen nicht mehr Abos von Bekannten mitnutzen können, zeigen sich bereit, selbst ein Abo abzuschließen. Werbe-Abos seien da ein „ideales Einstiegsprodukt“, hieß es.

Die Werbeakzeptanz lässt sich zudem steuern: Jeder Zweite (50 Prozent) findet, dass es das Warten in der Werbepause leichter macht, wenn man die verbleibende Werbedauer weiß. Was die Werbeplatzierung angeht, ist Pre-Stream-Werbung ohne Unterbrechungen während des Streams der Favorit unter den Usern. Je mehr Unterbrechungen es gibt, desto unbeliebter wird die Werbepause hingegen.

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