Mit „So Good“ stürmt er die Charts und bezeichnet sich als einen, der sich durchmogelt. Tim Kamrad ist einer der Stars beim Linzer „Krone“-Fest. Der Deutsche über seine Freundschaft zu Samu Haber, Rituale vor dem Auftritt und seine Vorbilder.
Ein sympathischer junger Mann winkt uns herbei und stopft sich noch schnell ein paar Pommes in der Mund. „Einen Moment bitte, ich bin gleich so weit“, lächelt Tim Kamrad vor dem Gespräch mit der „Krone“. Wir trafen den Deutschen vor einem Benefizkonzert in München, inklusive Hörprobe.
„Krone“: Tim, du hast schon recht jung mit der Musik begonnen. Erzähl uns über deine ersten Schritte.
Tim Kamrad: Ich hab’ als Vierjähriger meine erste Gitarre bekommen. Das erste Mal auf der Bühne stand ich in der Grundschule bei einem Musical. Da durfte ich die Hauptrolle spielen, hab’ dann auch ein Solo gesungen und irgendwie hat mich da schon die Leidenschaft gepackt.
Apropos Schule. Ich habe gelesen, du bist ein ziemlich schlaues Kerlchen.
Ich hatte einen Notendurchschnitt von 1,0, war aber nicht der klassische Streber. Aber viele Lehrer haben mich gehasst, weil ich schon ein ,Rotzbua’ war. Aber kein Radiosender hat mich je gefragt, wie mein Notendurschnitt war (lacht).
Hast du eine klassische Gesangsausbildung gemacht?
Ich habe als Kind in dem Chor ein bisschen was gelernt, das war aber alles. Ich glaube nicht, dass man eine Gesangsausbildung braucht. Gerade wenn die Stimme nicht ausgebildet ist, ist sie besonders. Was man braucht, ist ein Mentor, der einen an die Hand nimmt. Denn am Anfang macht man eigentlich immer viele Fehler.
Du warst im Alter von 20 Jahren mit Samu Haber von Sunrise Avenue auf Tour. War er dein Mentor?
Ich war auf der Tour seine Vorband 2018 und hab’ damals das erste Mal vor Tausenden Menschen gespielt. Samu hat mir wirklich viel beigebracht. Und jetzt bei ,The Voice auf Germany’ hat sich eine Freundschaft entwickelt.
Wieso singst du Englisch, nie auf Deutsch?
Ich hab’ das nie gefühlt. Meine Eltern kamen aus Polen, wir haben nie deutsche Musik gehört. Der erste Ton, den ich geschrieben hab’, war auf Englisch. Manchmal steh’ ich unter der Dusche und habe eine Idee. Oder in der Nacht – ich werde wach und denke, das muss ich aufnehmen. Und all das kommt immer auf Englisch.
Wie ist der Name Kamrad entstanden?
Anfangs war’s Tim Kamrad und als ich mich von meiner Band getrennt habe, kam Kamrad raus. So heiße ich nun mal. Aber wenn wir uns unterhalten, bin ich der Tim.
Gibt’s einen Stylingberater?
Tatsächlich nicht. Sollte es einen geben? Ich bin modeinteressiert, das gehört irgendwie dazu. Wenn man Solokünstler ist, braucht man einen Look – meine Locken, meine Brille. Und auf der Bühne ist es oft bunt, ich will ja nicht wie der Techniker aussehen. Ich bin aber jetzt auch nicht Elton John 2.0.
Wie sieht es mit einem Ritual vor der Show aus?
Wir haben mal versucht, zu meditieren. Ich habe aber dann schnell herausgefunden, ich brauche richtig Energie. Auf der Bühne sind wir zu viert, wir atmen vorher in einem Kreis, haben einen Kampfspruch, der lautet: ,Drei, zwei, eins, ja sicher’. Ich komme aus dem Ruhrgebiet, da sagt man ständig ,ja, sicher’. Aber das ist auch alles. Das funktioniert, weil ich mit Freunden auf die Bühne gehe und wir eine schöne Zeit haben.
Seid ihr mit einem Tourbus unterwegs?
Normalerweise schon. Das ist dann wie auf einer Klassenfahrt.
Hast du schon mal in Österreich gespielt?
In Wien, noch nie in Linz. Aber das Wichtigste ist, gut zu essen. Das gehört zur Kultur. Eure Küche ist geil. Wiener Schnitzel und eine Linzer Torte müssen schon sein.
Gab’s jemals Vorbilder für dich?
Die Beatles waren schon der Grund, weshalb ich mit der Musik begonnen habe. Dann kam Prince. Das war halt ein richtiger Performer. Und dann Ed Sheeran.
Wie kam deine jetzige Band zustande?
Das sind alles Berufsmusiker, Profis, die studiert haben. Im Gegensatz zu mir. Also sind da drei Leute auf der Bühne, die wissen was sie tun, und einer, der sich durchmogelt (lacht). Das sind aber mittlerweile alles meine besten Freunde.
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