Nachbarn attackiert

Kaisermühlen in Angst vor psychisch Kranker

Wien
14.07.2024 18:00

In Kaisermühlen geht die Angst um. Eine psychisch kranke und  besachwaltete Frau attackiert und bedroht Nachbarn sowie das ganze Grätzel. Und das seit Jahren. Eine nachhaltige Lösung muss her – zum Schutz der Bürger und zum Schutz für die Betroffene selbst. 

Es ist eine Tortur, die die Bewohner eines großen Gemeindebaus in der Donaustädter Schüttaustraße, aber auch die Geschäfstleute im Umkreis, ertragen müssen. Seit Jahren werden sie von eine besachwalteten Mieterin des Baus terrorisiert.

Nachbarn und Passanten werden von ihr verfolgt, verprügelt, mit scharfen Klingen bedroht, erzählen Betroffene. Sie soll auch Öl aus dem Fenster gekippt oder Geschirr nach Passanten geworfen haben.

„Die Frau ist psychisch krank und in ganz Kaisermühlen bekannt. Auch der Polizei“, erklärt Bezirksrat Berthold Hopfer. Nicht alle Opfer trauen sich Anzeige zu erstatten, um nicht noch mehr zur Zielscheibe zu werden.

2019 haben Bewohner Unterschriften für eine Delogierung der Frau gesammelt. „Daraufhin wurde dem Erwachsenenvertreter mit einer gerichtlichen Aufkündigung gedroht. Eine Maßnahme, die offensichtlich Wirkung gezeigt hat“, glaubt eine Sprecherin von Wiener Wohnen. Denn danach seien keine Beschwerden mehr eingelangt und von einem Rauswurf aus der Wohnung wurde Abstand genommen.

Lage eskaliert erneut
Eine Zeit lang mag es weniger schlimm gewesen sein. Doch seit etwa zwei Monaten eskaliert die Lage wieder, sagen „Krone“-Leser. Eine Passantin sei von hinten angefallen und verletzt worden. Anderen rennt die Frau den Erzählungen zufolge fast splitternackt hinterher – spuckend, schreiend oder mit einem Messer bewaffnet.

„Die Frau müsste in eine geschlossene Anstalt. Zum Schutz der Bevölkerung und zum Schutz vor sich selbst“, sagt Ex-Vizekanzler und nunmehrige Lokalpolitiker HC Strache.

Und was macht die Hausverwaltung? Die fünf Jahre alte Liste ist Wiener Wohnen zu wenig. „Die Vorfälle müssten neu dokumentiert werden“, heißt es. Das wollen die Mieter machen. Bis die Bewohner in der Schüttaustraße wieder unbesorgt ins Freie gehen können, wird es wohl noch dauern. 

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