250 Einsätze

Unwetter: Wehren gefordert – noch wird aufgeräumt

Kärnten
12.07.2024 17:51

Schon in der Nacht auf Freitag waren schwere Unwetter über Kärnten gezogen, auch am Freitagabend forderten Starkregen und Windböen die Einsatzkräfte. Am Samstag laufen die Aufräumarbeiten weiter. Die Kelag hat noch etwa 1300 Haushalte wieder ans Stromnetz anzuschließen. 

Überflutete Keller und Muren – das waren die Auswirkungen der Unwetter der Nacht auf Freitag. So war man auch Freitagabend in ganz Kärnten vorsichtig. Als im Laufe des Nachmittags über dem Wörthersee der Wind auffrischte, wurden manche schon wieder unruhig.

Nach dem Unwetter in Wolfsberg: Zahlreiche Schäden entstanden auch an den Straßen. (Bild: Pressestelle Stadt Wolfsberg)
Nach dem Unwetter in Wolfsberg: Zahlreiche Schäden entstanden auch an den Straßen.

Freitag gegen 16 Uhr wurde dann der erste konkrete Schritt gesetzt. Durch das Klagenfurter Strandbad schallte die Durchsage, dass dieses wegen des Wetters frühzeitig geschlossen werde.

Auch die Unwetterwarnungen von Ubimet verheißen nichts Gutes. Für die Bezirke Wolfsberg, St. Veit und Feldkirchen wurden starke Unwetter mit Gewitter und Hagel, für die restlichen Bezirke „nur“ normale Unwetter prognostiziert. Lediglich im Westen des Landes schien die Lage nicht so drastisch.

Unruhiger Seegang am Wörthersee (Bild: zVg)
Unruhiger Seegang am Wörthersee

250 Einsätze
Gegen 17 Uhr war die Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten, bei der Feuerwehreinsätze in ganz Kärnten koordiniert werden, schon stark gefordert. „In den letzten vier bis fünf Stunden mussten die Feuerwehren zu 250 Einsätzen ausrücken“, erklärte Hans-Jörg Rossbacher, Sachgebietsleiter bei der LAWZ. „Das Hauptproblem waren die Gewitterfronten, die über das ganze Bundesland gezogen sind und der starke Wind.“

Surfer in Seenot
Während in ganz Kärnten Bäume durch den Wind umgerissen wurden, führte er auf den Kärntner Seen zu gemeinsamen Einsätzen mit der Wasserrettung. „Da ging es vor allem um Surfer und Stand-up-Paddler, die es nicht mehr ans Ufer schafften und so in Seenot geraten sind“, so Rossbacher weiter. „Die meisten Einsätze waren am Faaker See, Wörthersee und Keutschacher See.“ Am Wörthersee wurden Windgeschwindigkeiten von 90 km/h gemessen, die Wellen erreichten eine Höhe von einem Meter.

In der Nacht auf Freitag, 12. Juli, wurde ein Pritschenwagen vom über das Ufer tretenden Waldensteiner Bach gegen ein Brückengeländer gedrückt, wodurch sich im vorderem Bereich beim Fahrzeuges eine Verklausung bildete. Eine im Fahrzeug eingeschlossene Person konnte unter schwierigsten Bedingungen von der FF Preitenegg gerettet und in Sicherheit gebracht werden. (Bild: FF Preitenegg)
In der Nacht auf Freitag, 12. Juli, wurde ein Pritschenwagen vom über das Ufer tretenden Waldensteiner Bach gegen ein Brückengeländer gedrückt, wodurch sich im vorderem Bereich beim Fahrzeuges eine Verklausung bildete. Eine im Fahrzeug eingeschlossene Person konnte unter schwierigsten Bedingungen von der FF Preitenegg gerettet und in Sicherheit gebracht werden.

Lage vorerst beruhigt
Auch durch Blitze kam es zu Einsätzen – einmal ein Wirtschaftsgebäude in Patergassen und einmal ein Deckenbrand. Zusätzlich traten im Lavanttal wider Bäche über die Ufer und der Wind beschädigte Dächer. „Vorerst sind die Fronten durchgezogen und die Lage hat sich beruhigt“, beruhigt Hans-Jörg Rossbacher. „Es gibt zwar noch Warnungen für die Nacht, aber wir sind weiter bereit.“

Die ÖBB mussten die Südbahnstrecke zwischen Friesach und Unzmarkt sperren, denn umgestürzte Bäume hatten Oberleitungen und Gleise beschädigt, Hangrutschungen drohen. Bis Sonntagabend um 19 Uhr verkehrt ein Bus als Schienenersatzverkehr. Zusätzlich fahren Sonderzüge für den Fernverkehr zwischen Unzmarkt und Bruck an der Mur sowie Friesach und Klagenfurt.

Die Kelagmonteure sind vor allem im Raum Mittelkärnten unterwegs, um die  letzten vom Stromnetz abgeschnittenen 1300 Haushalte wieder anzuschließen.

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