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Großer Test: Diese günstigen E-Bikes sind echt gut

Motor
14.07.2024 06:15

E-Bikes sind Fahrräder für Faule? Vielleicht auch. Aber vor allem kann man mit ihnen sportlich aktiv, aber ohne große Anstrengung und Schweißausbrüche größere Distanzen zurücklegen. Man muss dafür auch nicht zwingend Tausende Euro anlegen, wie ein Test des ÖAMTC zeigt.

(Bild: kmm)

Wer sich ein gutes Pedelec zulegen will, sollte nach Meinung vieler Experten mindestens 3000 Euro investieren. Doch es gibt auch ordentlich gemachte Exemplare, die deutlich weniger kosten. Das zumindest ist das Ergebnis eines Vergleichstests des ÖAMTC und seiner Partner, bei dem zehn E-Bikes mit Tiefeinsteiger-Rahmen unter 2000 Euro genauer unter die Lupe genommen wurden. Dabei bewertete der Klub zwei Modelle mit „gut“, fünf mit „befriedigend“, eines mit „genügend“ und zwei mit „nicht genügend“.

Testsieger ist das E-Bike Quartz von Deruiz für 1400 Euro. Neben den besten Fahreigenschaften sorgte auch eine Bestnote bei Sicherheit und Haltbarkeit für die höchste Position auf dem Siegertreppchen. Mit seinem E-Antrieb, einem Hinterradnabenmotor, konnte das Quartz ebenfalls eine Note im vorderen Bereich einfahren. Die mit Abstand beste Note für den Antrieb im Gesamtklassement erhielt das Cita 2.2i von Fischer mit einem Mittelmotor von Bafang. Wie der Testsieger erhielt das 1950 Euro teure Modell die Gesamtnote 2,5.

Das drittplatzierte E-Bike, das 1600 Euro teure Urban Y.2 der Lidl-Marke Cirvit, erhielt aufgrund schadstofffreier Griffe und dem schadstofffreien Sattel die Bestnote in der Testkategorie Schadstoffe. Die wurden den Testverlierern, dem 1800 Euro teuren E-Citybike von Grundig und dem Mesa Lite ST 2.0 von Mokwheel (1400 Euro) hingegen zum Verhängnis. Bei beiden fand der ÖAMTC Weichmacher in den Griffen beziehungsweise im Sattel, welche als fortpflanzungsgefährdend gelten. Aufgrund dieser Belastung wurden beide mit der Gesamtnote „mangelhaft“ abgestraft.

Die Ergebnisse auf einen Blick – zum Vergrößern bitte klicken! (Bild: ÖAMTC)
Die Ergebnisse auf einen Blick – zum Vergrößern bitte klicken!

Der Antrieb macht den Unterschied
Bei acht der zehn E-Bikes kommt ein drehfrequenzgesteuerter Antrieb zum Einsatz. Ein Pedalsensor registriert dabei die Trittfrequenz und nicht die auf die Pedale aufgewendete Kraft – je schneller man tritt, desto höher die mögliche Unterstützung des Elektromotors. „Eine im Vergleich zu moderneren Antrieben eher unnatürliche und gewöhnungsbedürftige Unterstützung. Das macht das Fahren in Gruppen und das Anfahren am Berg schwieriger“, erklärt der Techniker. „Gefährlich kann es werden, wenn der Nachlauf des Antriebs sehr lange anhält und nicht durch das Betätigen der Bremse unterbrochen wird.“ Bei den Modellen von Heybike und Mokwheel ist genau das der Fall.

Die Antriebe der beiden E-Bikes von Fischer und Lidl/Crivit dagegen richten ihre elektrische Unterstützung nach dem Drehmoment auf die Pedale, was einfacher handzuhaben ist.

Es läuft und läuft und läuft im Test ... (Bild: ÖAMTC)
Es läuft und läuft und läuft im Test ...

Unterschiede bei Reichweite und Akkus
Deutliche Unterschiede gab es bei den festgestellten Reichweiten der elektrischen Antriebe. Bestes im Test ist das E-Bike von Fischer mit durchschnittlich 84 Kilometer Reichweite. Deruiz und Mokwheel kommen auch noch auf über 70, während die meisten Hersteller bei rund 50 Kilometer liegen. „Ausreißer nach unten ist hier das Produkt von Heybike, mit dem man im Durchschnitt nur 35 Kilometer weit kommt. Das ist in der Praxis zu wenig. Aus unserer Sicht sollte eine praxistaugliche Mindestreichweite bei circa 50 Kilometer liegen“, erklärt ÖAMTC-Techniker Dominik Darnhofer.

Auch bei den Akku-Ladezeiten unterscheiden sich die Testfahrzeuge deutlich. Hier schneiden das Prophete mit 200 Minuten und das Lidl/Crivit mit 260 Minuten am besten ab. Am anderen Ende der Skala liegen das E-Bike von Grundig mit 580 Minuten und Zündapp mit 560 Minuten. „Das sind über neun Stunden Ladezeit und damit fast dreimal so lang wie der Beste im Feld“, kritisiert der Experte.

Alle Bremsen funktionieren, aber ...
Auf dem Bremsenprüfstand gab es weder unzureichende Ergebnisse noch Haltbarkeitsprobleme. Allerdings lag die Leistung der Bremsen auf einem sehr unterschiedlichen Niveau. „Einige Hersteller verbauen noch Felgenbremsen, die nicht mehr dem Stand der Technik – und auch nicht den Fahrleistungen eines E-Bikes – entsprechen, was zu eher durchschnittlichen Bremsleistungen führt“, weiß Darnhofer. Die besten Bremsen im Test hat das Deriuz.

Abschließender Tipp des Experten: „Wer Kinder mit Sitz oder Anhänger oder viel Gepäck mitnehmen will, sollte sich im Fachhandel genau erkundigen, was möglich und kompatibel ist. Einige E-Bikes im Test haben eine eher geringe Zuladung.“

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(Bild: KMM)



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